Der Autor Schorlau


Auf Wolfgang Schorlau bin ich aufmerksam geworden weil das ZDF einige seiner Krimis verfilmt hat (Die Dengler Krimis) …
Momentan hab ich mit Interesse nochmal sein Buch "Das Münchenkomplott" über das Oktoberfest-Attentat gelesen.
Dass dieser Anschlag 1980 von Rechtsextremen durchgeführt wurde, steht fest. Schorlau geht aber noch einen Schritt weiter und seine Figur Dengler hat den Verfassungsschutz im Visier und umgekehrt. Ob der – wie beim NSU – seine Hände im Spiel hatte ist wahrscheinlich. 
Unklar ist, ob es das Dokument des amerikanischen Geheimdienstes (U.S.Army Field Manual 30-31B) gibt auf das Schorlau Bezug nimmt … 
Auf alle Fälle ein Krimi, der es in sich hat ! Auf seiner Internetseite sind übrigens Materialien zu sichten ...


Wolfgang Schorlau, 1951 in Idar-Oberstein geboren, ist vor allem für seine politischen Krimis um den Privatdetektiv Georg Dengler bekannt. Nach dem Tod seines Vaters wurde er als Elfjähriger von seiner mit zwei Söhnen überforderten Mutter in den Freiburger Waisenhort der Bundesbahn geschickt.
Wolfgang Schorlau absolvierte zunächst eine Lehre als Großhandelskaufmann, die er mit Ach und Krach bestand. Durch die 68er-Bewegung politisiert, holte er das Begabtenabitur in Westberlin nach – mit dem Ziel, Soziologie zu studieren. Sein Studium brach er jedoch recht schnell ab, weil es sich nicht mit seinem Verständnis von politischem Aktivismus und seinen sehr links orientierten politischen Überzeugungen deckte. Er wurde daraufhin Programmierer und machte sich mit einem Softwareunternehmen selbstständig.
Doch der Gedanke ans Schreiben verließ ihn nie. Im Alter von 50 Jahren erfüllte er sich seinen Lebenstraum und gab seinen Beruf auf, um als Schriftsteller seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Dengler-Reihe machte ihn berühmt, für den zweiten Krimi „Dunkles Schweigen“ wurde er 2006 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Wolfgang Schorlau lebt und schreibt als freier Autor in Stuttgart.

Leider immer noch  aktuell:
In einem Interview äußert sich Schorlau 2015 zum Skandal in den Schlachthöfen :
In Ihrem aktuellen Buch „Am zwölften Tag“ geht es unter anderem um die extreme Ausbeutung von Arbeitern in Schlachthöfen und der gesamten Lebensmittelindustrie. Hat der Mindestlohn das behoben?
Es gibt mehr als genug Tricks, um Menschen diesen Mindestlohn vorzuenthalten. Arbeiter müssen zum Beispiel für hohe Mieten in übelsten Baracken wohnen. Oder sie müssen eine Gebühr für die Benutzung ihres Arbeitswerkzeugs bezahlen. Die extreme Ausbeutung geht leider weiter.

Aus einer Kritik:
Wolfgang Schorlau schafft es mit seiner Dengler-Krimireihe, den Leser nicht nur zu fesseln, sondern auch diverse Ereignisse in der neueren Geschichte der Bundesrepublik Deutschland intensiv zu beleuchten. Schorlau verschafft seinem Publikum somit nicht nur fundierte und exzellent recherchierte politische Bildung, sondern bezieht außerdem mittels seiner Figuren und der Darstellung der Ereignisse deutlich Stellung zum Geschehen. Die realen Hintergründe der Krimis um Georg Dengler werden jeweils in einem Nachwort erläutert. Intelligente, spannende, auf realen Begebenheiten und Personen basierende Krimis – die ideale Lektüre für Fans von Kriminalromanen fernab des Mainstreams.


Ich habe auch noch gelesen und werde nochmal reinschauen ….