Gestern noch Caren Miosga angesehen: Was sind die Lehren aus der Ampel ? (Hier auf you tube) Sehr interessant der Peer Steinbrück. Politikerfahren und eloquent. Er stellt so einige Erfordernisse zu einem Politikwechsel in den Raum ( Rente / Arbeitsmoral / Steuergerechtigkeit / Migration). Leider redet er etwas abgehoben und schnell. Als Kanzlerkandidat mal gescheitert, hätte aber das Zeug dazu ....
Peer Steinbrück hat Beinfreiheit heute. Er kandidiert für kein Amt. Er wird kein Minister mehr werden. Deswegen kann er Klartext sprechen.Er findet es geschmacklos, wie CSU-Chef Markus Söder gerade den Kniefall in Warschau à la Willy Brandt imitiert.(Die Synapsen sind nicht richtig verdrahtet) Für Deutschland wünscht er sich Zumutungen. Er sagt: „Diejenigen, die mehr Löcher im Gürtel haben, müssen mehr tun.“
Die andere Schnell- und Dauerrednerin hat etwas abgenommen: Ricarda Lang. Heirat und Rücktritt scheint positiv zu wirken. Anerkennenswert ist, dass sie eigene Fehler eingestanden und auch kritische Anmerkungen zum Politikbetrieb getätigt hat. Hier kann man einige Auszüge aus der Sendung nachlesen.
Der 3. im Talk Robin Alekander, Journalist bei der Welt, meinte: "In der Union gibt es gar keine Gegenfinanzierung, und in der SPD gibt es eine Gegenfinanzierung, wo jeder auf dem Bierdeckel ausrechnen kann, dass es nicht hinkommt." Man habe sich also für das Gegenteil einer klaren Auseinandersetzung mit den Problemen entschieden. "Die wissen, was zu machen ist – das weiß ja jeder –, aber sie trauen sich nicht", lautete Alexanders Fazit im Hinblick auf die mangelnde Nachhaltigkeit des deutschen Rentensystems.
Dass Wahlprogramme viele Versprechungen enthielten, sei völlig normal, was man aber aktuell, insbesondere bei der Union erlebe, sei der Gipfel der Unehrlichkeit, schloss sich Lang der Kritik des Politikjournalisten an. Die Pläne steckten voller Steuergeschenke, vor allem für Leute mit relativ großem Geldbeutel, ohne auch nur im Geringsten darzulegen, woher das Geld dafür kommen solle. Das könne nur heißen, dass man es damit entweder nicht ernst meine oder nicht sagen wolle, wo man stattdessen Gelder kürzen wolle: "Wenn man die Fragen nicht beantwortet, dann ist es wirklich nur Wählerverarsche", so Lang.