Frankfurt

 Gestern mit dem Regionalexpress nach Mainhattan . Ab Hanau wird es immer mehr bebaut und für mich ist dieses Gebiet ein Moloch... Zuerst bin ich am Schirn Museum hängen geblieben. Die Ausstellungen haben mir nicht zugesagt. Aber die Toiletten waren sehr sauber ... Dann in das benachbarte Cafe. Die zwei Bedienungen hatten aber keine Lust. Ich dann auch nicht. Also am benachbarten Weihnachtsmarkt eine gute Wurst gegessen (Söderlein hätte sofort gepostet) . Die Paulskirche war etwas verstellt.

Dann ins Museum für komische Kunst und die Ausstellung Knochenzart genossen. Etwas mühsam war die zugehörigen Texte zu lesen. Etwas klein und nur in Bückhaltung zu entziffern. Aber durch sie erschließt sich erst die eigentliche Satire. 

Bild

Text dazu - viel kleiner

So war ich dann recht erschöpft als ich die highlights der neuen Frankfurter Schule erkunden wollte.




Da muss ich nochmal hin .... Zur Entspannung noch etwas gelaufen und auf die andere Mainseite.


und noch zum Museum für Kommunikation und dem Städel gekommen. 

Museum für Kommunikation


Städel

Bei dieser Gelegenheit den Metzlerpark entdeckt und die Fußgängerbrücke in die Innenstadt. 


Das Bahnhofsviertel ist Drogen verseucht. Der Sackbahnhof ist bombastisch .Die Bahnfahrten waren recht angenehm ....

Forderungen an eine neue Koalition

 Gestern noch Caren Miosga angesehen: Was sind die Lehren aus der Ampel ? (Hier auf you tube) Sehr interessant der Peer Steinbrück. Politikerfahren und eloquent. Er stellt so einige Erfordernisse zu einem Politikwechsel in den Raum ( Rente / Arbeitsmoral / Steuergerechtigkeit / Migration). Leider redet er etwas abgehoben und schnell. Als Kanzlerkandidat mal gescheitert, hätte aber das Zeug dazu ....


Peer Steinbrück hat Beinfreiheit heute. Er kandidiert für kein Amt. Er wird kein Minister mehr werden. Deswegen kann er Klartext sprechen.Er findet es geschmacklos, wie CSU-Chef Markus Söder gerade den Kniefall in Warschau à la Willy Brandt imitiert.(Die Synapsen sind nicht richtig verdrahtet) Für Deutschland wünscht er sich Zumutungen. Er sagt: „Diejenigen, die mehr Löcher im Gürtel haben, müssen mehr tun.“

Die andere Schnell- und Dauerrednerin hat etwas abgenommen: Ricarda Lang. Heirat und Rücktritt scheint positiv zu wirken. Anerkennenswert ist, dass sie eigene Fehler eingestanden und auch kritische Anmerkungen zum Politikbetrieb  getätigt hat. Hier kann man einige Auszüge aus der Sendung nachlesen.

Der 3. im Talk Robin Alekander, Journalist bei der Welt, meinte: "In der Union gibt es gar keine Gegenfinanzierung, und in der SPD gibt es eine Gegenfinanzierung, wo jeder auf dem Bierdeckel ausrechnen kann, dass es nicht hinkommt." Man habe sich also für das Gegenteil einer klaren Auseinandersetzung mit den Problemen entschieden. "Die wissen, was zu machen ist – das weiß ja jeder –, aber sie trauen sich nicht", lautete Alexanders Fazit im Hinblick auf die mangelnde Nachhaltigkeit des deutschen Rentensystems.

Dass Wahlprogramme viele Versprechungen enthielten, sei völlig normal, was man aber aktuell, insbesondere bei der Union erlebe, sei der Gipfel der Unehrlichkeit, schloss sich Lang der Kritik des Politikjournalisten an. Die Pläne steckten voller Steuergeschenke, vor allem für Leute mit relativ großem Geldbeutel, ohne auch nur im Geringsten darzulegen, woher das Geld dafür kommen solle. Das könne nur heißen, dass man es damit entweder nicht ernst meine oder nicht sagen wolle, wo man stattdessen Gelder kürzen wolle: "Wenn man die Fragen nicht beantwortet, dann ist es wirklich nur Wählerverarsche", so Lang.

Atelier 19

 Nach meinem letzten Ausflug nach Lauf hatte ich Kontakt aufgenommen zu Bernd Wagner. Heute hab ich ihn in seinem Atelier besucht. Das Altstadthaus in der Spitalgasse gehört ihm und ist auch Wohnsitz von ihm und seiner Frau. Im Erdgeschoss befindet sich ein Ausstellungsraum und eine kleine Werkstatt. Seine Kunstfertigkeiten  hat er sich autodidaktisch angeeignet. Faszinierend sind seine Köpfe, aber auch Installationen aus Fundstücken. 


Lorbeerholz 800 Jahre alt

Momentan fertigt er aus Mooreiche verschiedene dynamisch-abstrakte Skulpturen. Das Holz war ursprünglich an den Pfeilern der Pegnitzbrücke als Schutz verbaut. 

Im Haus hat er in mehrjähriger Arbeit das Dachgeschoss zu einem exklusiven Wohnbereich umgebaut- mit Blick auf die Wenzelburg.

Ich nahm ja Kontakt zu ihm auf, weil sich herausgestellt hat, dass wir uns vor 60 Jahren oft im Frühzug getroffen hatten. Ich als Schüler auf dem Weg ins Martin-Behaim-Gymnasium in Nbg und er zur Arbeit bei einer Versicherung. So tauschten wir uns heute etwas über unsere Lebenswege aus. So musste ich leider erfahren, dass unser Mitfahrer, der "Ede"  Wolf, schon vor langer Zeit an Krebs verstorben ist. Seine Vita ist recht interessant. Er muss von seiner Kunst nicht leben und der Verkauf läuft auch über das exklusive Lampengeschäft Lampada in Erlenstegen bei denen er ausstellt. Das Gärtchen direkt an der Pegnitz und der Sommersitz im 1.Stock bieten ein angenehmes Dasein...

Zum Abschluss waren wir noch in einer italienischen Kneipe essen. Recht gut.

Rafik Schami

 Die Ereignisse in Syrien haben Erinnerungen wachgerufen. In meiner aktiven Zeit als Lehrer habe ich mit einer Hauptschulklasse eine Klassenlektüre durchgenommen, die in Damaskus spielte: Eine Hand voller Sterne. Mir hat das Buch sehr gefallen und wir haben dem Autor Rafik Schami einen Dankesbrief geschrieben. Wir haben nichts mehr von ihm gehört, aber auf einer späteren Lesung in Erlangen hat er ausführlich über den Bürgerkrieg in Syrien berichtet. 

In einem Interview des WDR äußert er sich ausführlich zu seinem Buch " Die geheime Mission des Kardinals" . Er ist ein Sprachkünstler und berichtet in einem Interview über seine Begegnungen mit der deutschen Sprache. Werde wieder was lesen von ihm: Vielleicht das ....

Ukraine Endkampf ?

 Die Lage ist verheerend. Das Gemetzel unerträglich. Die Zivilbevölkerung wird immer mehr aufgerieben ...  In diesem Zusammenhang hab ich mir die Rede von Anne Applebaum anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der deutschen Übersetzung in den abonnierten Blättern durchgelesen. Viele kluge Worte und Analysen. Hier ein kleiner Ausschnitt:

Heute stehen wir vor der größten Herausforderung für unsere Werte und Interessen zu unseren Lebzeiten, und die demokratische Welt wankt. Viele wünschen sich, der Krieg möge auf magische Weise enden. Andere sprechen lieber über den Nahen Osten, einen weiteren schrecklichen und tragischen Konflikt, auf den wir Europäer jedoch weit weniger Einfluss haben und in dem wir kaum etwas bewirken können. Eine Hobbes‘sche Welt fordert unsere ganze Solidarität. Ein größeres Engagement in einer Tragödie bedeutet nicht Gleichgültigkeit gegenüber anderen Tragödien. Wir müssen tun, was wir können, wo unser Tun etwas bewirkt. Allmählich gewinnt eine andere Gruppe an Einfluss, vor allem hier in Deutschland. Das sind Menschen, die weder unterstützen noch verurteilen, sondern vorgeben, über der Debatte zu stehen – weil sie ihre Position für moralisch halten – und die verkünden: „Wir wollen Frieden.“ Einige verweisen dazu auf die „Lehren aus der deutschen Geschichte“.

Pazifismus als Appeasement

Die Verleihung des Friedenspreises ist vielleicht ein guter Moment, um darauf hinzuweisen, dass der Ruf nach Frieden nicht immer ein moralisches Argument ist. Es ist auch ein guter Moment, um zu betonen, dass die Lektion der deutschen Geschichte nicht sein kann, dass die Deutschen Pazifisten sein müssen. Im Gegenteil: Seit fast einem Jahrhundert wissen wir, dass der Ruf nach Pazifismus angesichts einer aggressiven Diktatur oft nichts anderes ist als Appeasement und Hinnahme dieser Diktatur.


Meine Collage bei Kriegsbeginn