Habe mal wieder eines der für mich wichtigsten Bücher in die Hand genommen:
Susan Cain: Still: Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt. Riemann Verlag, München 2011.
Im letzten Jahrzehnt ist die Welt noch lauter und greller geworden. Die neuen Medien und auch die nacheilenden Alten haben dazu beigetragen … Für mich war das Buch wichtig, weil es viele meiner Verhaltensweisen erklärte und auch positiv darstellte.
Kindheit und Jugend als Bücherwurm und Konstrukteur, die Pubertät (die bestimmt bis 30 ging) als Clown. Im Lehrerberuf war ich zur ständigen Kommunikation gezwungen und war froh, dass man noch genügend Regenerationszeiten hatte. Auch dass ich einige Projekte ohne diese immer wieder verlangte "Teamarbeit", der ich mich meist entzogen habe, in Ruhe planen und erfolgreich durchführen konnte, tat mir und den Kindern gut. Die Trommler und Maulhelden konnte ich oft bremsen und die Stillen im Lande fördern. Meine Persönlichkeitsmerkmale sind größtenteils die eines introvertierten Charakters.
Seit der Rente hat sich das verstärkt, da ich nicht mehr darauf angewiesen bin mit allen möglichen Leuten Kontakt aufzunehmen. Ich bin jetzt freier!
Ein Artikel im Spiegel weist die Welt der Wirtschaft auf das Potential der "Stillen" hin, denn "tatsächlich aber hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein großer
kultureller Vorbehalt gegen die Leisen entwickelt. Vor allem in der
Wirtschaft wird das Ideal des extrovertierten Menschen gefördert."
Eine interessante Seite zeigt in einer Liste 92 Eigenschaften von Introvertierten .
Keine dieser Eigenschaften ist ein definitives Kriterium für
Introversion. Auch Extrovertierte können einige dieser Eigenschaften aufweisen. Introvertierte werden sich jedoch
sicherlich in 70% oder mehr der oben genannten Eigenschaften
wiederkennen.
Für Außenstehende kann es allerdings schwierig sein, Introvertierte
anhand dieser Merkmale zu erkennen, da sie sich im Anpassungsdruck oft verstellen.