In 3Sat sah ich die interessante Sendung "Pilze - Die biologische Wunderwaffe". Bei Scobel wurde auch das Buch: "Der Pilz am Ende der Welt" empfohlen. Im Klappentext heißt es: Das erste neue Leben, das sich nach der nuklearen Katastrophe in Hiroshima wieder regte, war ein Pilz. Ein Matsutake, der auf den verseuchten Trümmern der Stadt wuchs – einer der wertvollsten Speisepilze Asiens, der nicht nur in Japan, wo er Spitzenpreise aufruft, vorkommt, sondern auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet ist. Dieser stark riechende Pilz wächst bevorzugt auf von der Industrialisierung verwüsten und ruinierten Böden und ist nicht kultivierbar. In ihrem faszinierenden kaleidoskopischen Essay geht die Anthropologin Anna Lowenhaupt-Tsing den Spuren dieses Pilzes sowie seiner biologischen und kulturellen Verbreitung nach und begibt sich damit auch auf die Suche nach den Möglichkeiten von Leben in einer vom Menschen zerstörten Umwelt. Klingt alles interessant ... Doch warum hab ich nun einen Monat gebraucht um mich durch dieses Buch zu kämpfen ?
Ich empfand diesen "Essay" überhaupt nicht flüssig geschrieben. Holprig, sprunghaft, begrifflich schwierig und zerflettert. Liegt es an einer mangelhaften Übersetzung ? Wahrscheinlich bin ich zu blöd und nicht gebildet genug. Nils Güttler (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) meint nämlich: Der Pilz am Ende der Welt ist seit dem Erscheinen der amerikanischen Originalausgabe im Jahr 2015 ein Publikumserfolg, was sich nicht zuletzt in der sehr gelungenen deutschen Übersetzung manifestiert ... Oder etwa hier: Stilistisch ist das Buch zweigeteilt: Geschichten, die man wegen ihrer literarischen Qualität inhalieren möchte, stehen neben akademischen Abschnitten, gespickt mit soziologischem und ökonomischem Vokabular – insgesamt eine gelungene Mischung. Ich weiß nicht ..... Das Thema ist ja sehr interessant, aber die zwei TV-Sendungen hatten für mich mehr Aussagekraft als dieses Buch ... Ich wollte es diesmal nicht zur Seite legen, da ich auf Qualitätsverbesserung hoffte. Übrigens in der SZ stand am 13.3.18: Dass Lowenhaupt Tsing ihr Thema so sprunghaft, unstrukturiert und ohne erkennbaren Gedankengang angeht, findet die Rezensentin zudem für einen Künstler-Vortrag angemessen, aber nicht für einen Essay.