Helnwein

 Ein Tipp eines Freundes: Ein Film in der 3Sat Mediathek: Kunst als Waffe - Der Maler Gottfried Helnwein. Sehenswert . Ich kenn den Künstler aus seiner Anfangszeit. Seine Bilder waren mir teilweise zu hart. Das war mal ein Cover in Pardon (?);

Der Kunsthistoriker Peter Gorsen hat vom „malträtierten Kind“ als einer originären Bilderfindung Helnweins gesprochen, welche die uns lieb gewordenen kindertümelnden Bildvorstellungen aufgebrochen habe. Gleichzeitig mit den ab 1969 gemalten Bildnissen verletzter und misshandelter Kinder wird um 1971/72 das bandagierte Kind als die neben dem Künstler wichtigste und mit ihm verbündete Märtyrerfigur in der Aktion dargestellt. Es verkörpert den unschuldigen, wehrlosen, der Gewalt ausgelieferten, geopferten Menschen. 



Seine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ist beeindruckend. Als im Jahr 1979 der Wiener Gerichtsmediziner Heinrich Gross in einem Interview der österreichischen Tageszeitung Kurier gefragt wurde, ob es stimme, dass er während der Zeit des Nationalsozialismus hunderte von Kindern durch Injektionen getötet habe, verwahrte sich dieser gegen diese Vorwürfe und antwortete, soweit er wisse, sei niemand totgespritzt worden, sondern man habe den Kindern lediglich Gift ins Essen gemischt, worauf diese friedlich eingeschlafen seien. Helnwein veröffentlichte daraufhin in dem Wiener Nachrichtenmagazin Profil ein Aquarell mit dem Titel Lebensunwertes Leben, welches ein Kind zeigt, das tot über seinem Essen zusammengebrochen, mit dem Kopf in einem Teller liegt. In dem begleitenden, satirisch formulierten Schreiben dankte er dem ehemaligen NS-Psychiater dafür, dass er den Kindern auf so humane Weise in den Himmel geholfen habe. Erst durch diese Aktion wurde eine breite öffentliche Diskussion über die Vergangenheit des Euthanasiearztes ausgelöst.


Sein gutes Leben - erst auf einer Burg in Deutschland , jetzt im  irländischen Castle - sei ihm gegönnt. Auch wenn da noch ein G´schmäckle bleibt: Seine Vergangenheit mit den Scientologen...Sicher ist: Wer bei Recherchen auf besserverdienende Scientologen stößt, stellt oft fest, dass sie auch Helnwein-Bilder kaufen. Zeugen berichten, dass der Künstler 1993/94 in Leipzig auftauchte, um Hubbard-Jünger zu besuchen, die dort neben Immobilien auch seine Bilder sammeln. Die Gemälde seien "das beste, was die Gegenwart zu bieten hat", urteilte der Millionär und Scientologe Klaus Kempe aus Düsseldorf in einem Buch. Und der Münchner Scientologe Kurt Fliegerbauer, der in Zwickau mehr als 160 Mietshäuser gekauft hat, besitzt auch teure Helnwein-Werke. Scientologen sind offenbar gute Kunden: Man beißt eben nicht in die Hand, die einen füttert.

Seine collagierten Bilder mit Comicfiguren durchsetzt gefallen mir nicht,,, Irgend etwas beißt sich da ...


Weitere Werke sind hier zu sehen ...