Habe online gelesen:
erschienen 2012
Die
zwanzig Beiträge umfassen jeweils 5 – 6 Seiten. Das Buch eignet sich
daher für eine Lektüre in kleinen Portionen so gut wie für einen
unterhaltsamen Nachmittag. Wie nun sind diese Essays gearbeitet? Sie
sind keineswegs akademische Abhandlungen mit möglichst komplizierten
Titeln, sondern bewegen sich regelmäßig von einer scheinbaren
Alltäglichkeit hin zu einer grundsätzlichen Betrachtung.
Ein Essay, sagt Enzensberger, sei ein diskursiver Text, bei dem er am Anfang noch nicht wisse, was am Schluss dabei herausspringe. Als Leser stellt man sich den Autor vor, wie er seinen Blick durch das Arbeitszimmer gleiten lässt. Aus der alten Theaterkarte kann ein Text über die Zumutungen der Kulturindustrie und die eigentümliche Faszination des Publikums werden. Der Wirtschaftsteil der Zeitung lädt zu einer Betrachtung von aberwitzigen wirtschaftswissenschaftlichen Hypothesen ein, die Finanzkrisen auslösen. Ein Kaffeefleck auf dem Hemd wird zur Verteidigung der Unreinheit als Prinzip moderner Gesellschaften. Das alte Foto an der Wand wirft die Frage auf, wie Fotografie unser Bewusstsein beeinflusst. Und, überhaupt, kann man nicht vom Schreibtisch aus Nationen erfinden?
Enzensbergers kleine Texte sind immer klug und unterhaltsam. Und sie sind meinungsstark im dialektischen Sinn: Man spürt Enzensbergers Freude, wenn er zur allgemeine Verblüffung sechs Milliarden Experten in der Weltbevölkerung vermutet oder einen Abgesang auf die (verwirklichte) aufklärerische Forderung nach Transparenz formuliert. Langweilig wird dem Leser in diesem Panoptikum keinesfalls.
Ein Essay, sagt Enzensberger, sei ein diskursiver Text, bei dem er am Anfang noch nicht wisse, was am Schluss dabei herausspringe. Als Leser stellt man sich den Autor vor, wie er seinen Blick durch das Arbeitszimmer gleiten lässt. Aus der alten Theaterkarte kann ein Text über die Zumutungen der Kulturindustrie und die eigentümliche Faszination des Publikums werden. Der Wirtschaftsteil der Zeitung lädt zu einer Betrachtung von aberwitzigen wirtschaftswissenschaftlichen Hypothesen ein, die Finanzkrisen auslösen. Ein Kaffeefleck auf dem Hemd wird zur Verteidigung der Unreinheit als Prinzip moderner Gesellschaften. Das alte Foto an der Wand wirft die Frage auf, wie Fotografie unser Bewusstsein beeinflusst. Und, überhaupt, kann man nicht vom Schreibtisch aus Nationen erfinden?
Enzensbergers kleine Texte sind immer klug und unterhaltsam. Und sie sind meinungsstark im dialektischen Sinn: Man spürt Enzensbergers Freude, wenn er zur allgemeine Verblüffung sechs Milliarden Experten in der Weltbevölkerung vermutet oder einen Abgesang auf die (verwirklichte) aufklärerische Forderung nach Transparenz formuliert. Langweilig wird dem Leser in diesem Panoptikum keinesfalls.
Man kann die Essays zwar in 10 Minuten lesen, es lohnt sich aber die Zeit auszudehnen oder das Eine oder Andere mehrfach zu lesen. Ich werde es mir als Büchlein kaufen ....