Paradiesvogel

Diese Woche ist der Deutsche Buchpreis 2022 verliehen worden. (Video der Veranstaltung hier). Etwas seltsam erschien mir der Auftritt des 1.Preises ( Formulierungsschwierigkeiten …) . Kim de l´Horizon ausgezeichnet für das „Blutbuch“ ( Auftritt hier ab Minute 45 ) . Vom Äußeren ist das Publikum ja so einiges gewohnt : Dragqueens, Transvestiten, Transsexuelle etwa. Im Showbiz etwa Conchita Wurst oder HaraldGlööckler. In Nürnberg gibt es ein Travestietheater, das seit Jahrzehnten mit Geschlechterrollen spielt. Auf einer Kinderseite wird auf eine einfache Art über LGBTQIA+ aufgeklärt, bei der Bundeszentrale für politische Bildung geht es ausführlicher zu.

Beim 1.Preis geht es in der Begrifflichkeit nochmal weiter: Die Figur bezeichnet sich als nichtbinär und benutzt das Sternchen bewusst als trans*Mensch – und das macht they  (welches Pronom nun ?) sehr sympatisch.

 Das Buch hat die Jury gelesen und für preiswürdig empfunden. Wahrscheinlich kein leichter Stoff: "Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l'Horizons Roman "Blutbuch" nach einer eigenen Sprache", urteilte die Buchpreis-Jury. "Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht?" Die Romanform sei in steter Bewegung: "Jeder Sprachversuch, von der plastischen Szene bis zum essayartigen Memoir, entfaltet eine Dringlichkeit und literarische Innovationskraft, von der sich die Jury provozieren und begeistern ließ."

Ich habe einen Artikel in der Neuen Züricher Zeitung von dem / der Autoren * in ?? gelesen und empfand ihn sehr schlüssig ...