Christoph Ransmayr

 Nachdem mein Sturz bei meiner letzten Fahrradtour zwei Tage danach in der Notaufnahme des Klinikums geendet war, hat sich dort herausgestellt, dass meine starken Schmerzen durch eine Rippenprellung verursacht waren. Ein langwieriger Heilungsprozess der körperliche Aktivitäten auch jetzt noch stark einschränkt.

Gut, dass ich als e-book folgendes Buch lesen konnte:


Ich bin zwar in meiner fränkischen Existenz sehr zufrieden, aber dieses Buch mit 70 kurzen Erzählungen führten mich (wie in der Kindheit und Jugendzeit) in eine andere Welt. Den Ransmayr hab ich schon schätzen gelernt: In die letzte Welt oder in seiner Dankesrede zum Börnepreis 
Der Titel "Atlas eines ängstlichen Mannes" täuscht, denn von Angst ist wenig zu spüren - eher von Verwunderung und Erstaunen.

Rezensionsnotiz in Neue Zürcher Zeitung (2012):

Weder Jets noch Internet können dem Erzählen dieses vielreisenden Autors etwas anhaben, versichert Andreas Breitenstein. Bis auf wenige Ausnahmen, wo die Dramaturgie den Text etwas zu forciert erscheinen lässt, ist Breitenstein tief gerührt von den hier zusammengefassten siebzig Episoden, die Christoph Ransmayr von den Lachswasserfällen Ontarios, vom Stierkampf in Sevilla, aus Kambodscha oder vom Ramschflohmarkt in Warschau sendet. Immer kann sich Breistenstein auf die Genauigkeit und den Seelengehalt der durch Langsamkeit und Ausrichtung am inneren Kompass des Autors unter Zuhilfenahme von Recherchen, Begegnungen, Mythen und Legenden entstehenden in sich geschlossenen und doch ein ganzes Welttheater ergebenden Geschichten verlassen. Fremdheit bekommt für den Rezensenten einen ganz neuen Klang, hat bei diesem Autor, wie er erklärt, nichts Exotisches an sich, kein Abenteurertum, sondern lebt vom Zögern und Zweifeln, vom Suchen und Bedenken des Autors und von einem Gespür sowohl für das Utopische wie für das Prekäre unserer Existenz.


Der schriftstellerische Trick, dass jede Episode mit " Ich sah ..." beginnt, ist Klasse ...
Unbedingt zu empfehlen !