In der Kunstgalerie Fürth ist momentan die Ausstellung "Man glaubt es nicht" zu sehen. Es dreht sich um den 1997 verstorbenen Künstler Heino Jaeger.
Man fällt auf mit solchen Geschichten. Und wenn man Glück hat, kommt man über einen Vetter von Pintschovius in Kontakt mit dem Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch, der einen begeistert ans Radio vermittelt. So ist Jaeger beim WDR und dem Saarländischen Rundfunk gelandet, hat Sendungen gemacht wie „Fragen Sie Dr. Jaeger“ und große Auftritte gehabt in Basel und anderswo. Er war ein Star in den Siebzigerjahren, jedenfalls in Künstler- und anderen eingeweihten Kreisen. Er hat sich als Maler gesehen, das vor allem. Aber gemerkt hat man ihn sich als einen Großmeister des Absurden. Er sah genau hin, auf all die Kalamitäten und Ungereimtheiten um ihn herum, und machte daraus funkelnde Komik. Aber er hatte auch einen furchtbaren Hang zum Alkohol und verlor mehr und mehr die Kontrolle. Er hauste in gammeligen Höhlen, geriet unter die Räder und stand 1983 in seiner verkohlten Wohnung in Hamburgs Martin-Luther-Straße, weil er zu viel getrunken hatte und die Zigarette noch glomm.
Er kam in die Psychiatrie, in die er sich schon früher immer hatte einweisen lassen, wenn ihm das Leben und die Welt da draußen zu viel wurden. Er war in Ochsenzoll in Hamburg, im SengelmannKrankenhaus in Bargfeld-Stegen (Stormarn) und die letzten zehn Jahre im „Haus Ingrid“, einer sozialpsychiatrischen Einrichtung in Bad Oldesloe. Dort auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde liegt er auch begraben.
Also eine tragische Figur. In Stade gab es 2022 eine große Retroperspektive. Nicht in Fürth kann gezeigt werden "Panorama der Jahrtausende" hier Ausschnitt