Buch von Maja Göpel

Ich habe das Buch von Maja Göpel unter dem Titel "Unsere Welt neu denken" gelesen.
Die Frau ist interessant. Bei Jung und naiv kann man sie erleben. - Mir sind allerdings Leute, die so schnell reden etwas unheimlich ….
Die beste Rezension hab ich hier gefunden. Ihre Analysen knüpfen an Tatsachen an, die schon vor 50 Jahren veröffentlich wurden (Club of Rome usw.) und fasst sie unter Berücksichtigung der heutigen Entwicklung in verständlichen Worten zusammen.
Ihren Optimismus kann ich nicht teilen. Wir werden sehen wer aus der momentan alles bestimmenden "Corona Krise" geläutert hervorgeht ….

Hier noch ein Nachtrag (17.August 20) : Eine sehr gute Besprechung hab ich hier gefunden.

Virenkunde

Habe beim Hessischen Rundfunk zufällig eine interessante Sendung angehört:
Hintergrund zur Übertragung von Viren.
Hier der link zum Nachhören (ca. 1 Std)

beim Pleikershof

Bei Sonne, aber mit sehr kaltem Ostwind, ein Spaziergang beim Pleikershof ...


Das Gut wurde ab 1937 für den berüchtigten Gauleiter Streicher gebaut. Der alte kleine Bauernhof wurde abgerissen … Architekt war Franz Ruff , der viele Projekte in Nürnberg für die Nazis durchführte. Das Ensemble erinnert an große Güter im Norden und Osten. Der Hof wurde gut in den Hang eingepasst und mit regionalen Materialien im Heimatschutzstil errichtet.



Und dann gibt es noch eine Geschichte:
Im Herbst des Jahres 1945 ordnete die amerikanische Militär-Regierung die Einrichtung jüdischer DP (displaced persons)-Lager für die vom Naziregime entwurzelten, verschleppten und geschundenen Menschen an. Erinnert sei an die bekannten grossen Camps im Süden Deutschlands wie Pocking, Landsberg oder auch Föhrenwald, in denen jeweils ca. 5.000 jüdische Bewohner lebten. Neben diesen grossen Lagern existierten zahlreiche kleine Camps. Eine Besonderheit stellten die kollektiven Trainingskibbuzim dar. Diese befanden sich zumeist auf grossen landwirtschaftlichen Gütern. Die Alliierten beschlagnahmten die Bauernhöfe von ehemals aktiven Nazis und stellten sie den jüdischen Überlebenden zur Verfügung.

Eine dieser Farmen war der Pleikershof.

Über diese Zeit (1945 - 1948 ) gibt es einen Film den man hier ansehen kann.


Power Malerei

Zur Ansicht hab ich bekommen:


Ein phantastischer "Katalog" über den Maler Walter Bauer


Genial ist, dass Ausschnitte aus seinen alten Schulheften kombiniert sind mit seinen Gemälden.






Ich hab mal gesehen wie er malt: Schnell, kraftvoll, mit charakteristischem Schwung … deshalb berechtigt "Power" ...


Dass er Talent hat, zeigt sich schon in einem "Frühwerk" aus der 2.Klasse :


Er scheint davon leben zu können ....


Buch von Ulrike Herrmann

Ich hab mir folgendes Buch von Ulrike Herrmann zu Gemüte geführt:


Grund war, dass ich die Errichtung des Ludwig-Erhard-Zentrums in Fürth - vorwiegend mit Steuergeldern finanziert - sehr kritisch sehe.
Der Hype um Erhard nervt sehr, denn einmal ist seine Rolle in der NS-Zeit die eines Opportunisten.
Andere wie Siggi Imholz oder Alexander Mayer und jetzt auch Ulrike Herrmann haben dazu schon etwas schärfer formuliert.
Erhards Selbstdarstellung  in der Nachkriegszeit als Mann des Widerstands kann man dann wie Herrmann als Lüge bezeichnen. Vielleicht hat sich dieser Mann das auch selbst eingeredet und dann auch geglaubt ….Auf alle Fälle war er Profiteur des NS-Systems.
Jedenfalls geht es dann ja weiter: Erhard als Vater des Wirtschaftswunders, als Erfinder der DM und Motor der Sozialen Marktwirtschaft - das alles ist zu relativieren und wird von Herrmann zurecht gerückt. Sogar in der Wirtschaftswoche kann man heute andere Tatsachen nachlesen...
Bei Jung und Naiv lässt sich die Autorin ab Minute 54 ausführlich über Erhard aus.
Momentan bin ich dabei, nicht nur das Buch näher zu bearbeiten, sondern auch den Katalog des Zentrums (im Format eines Kunstbandes !) zu lesen. Sauteuer - im Museum 25 € ...
Vielleicht gibt es wieder einmal einen Artikel für die Fürther Freiheit ...

Gräfenberg

Gestern bin ich mal bei kühlem Wetter durch Gräfenberg gestreift. Der Altort ist etwas verschachtelt und nur der Marktplatz hat übersichtliche Struktur. Zwischen arg ramponierten und verlassenen Gebäuden kann man auch einige renovierte Immobilien entdecken.

Arg enttäuscht war ich vom Essen im Lindenbräu. Die Besitzerin ist sogar in der NZZ erwähnt, die Küche war aber unter aller Kanone … Nächstes Mal versuch ich es mal mit Friedmanns Bräustübel.

Begeistert hat mich der Bach Kalkach. An einem kurzen Pfad kann man unterhalb der Stadtmauer entlang gehen. Es war aber diesmal etwas Hochwasser.


Ein rühriger Altstadtverein hat über die Jahre hinweg Infotafeln aufgestellt. Unter anderem erfährt man etwas über die alte Straßenführung. Während heute die B2 östlich des Orts den steilen Berg hinaufführt, fuhren früher die Gespanne im Tal (heutige Bahnhofstr.) und dann durch den Ort. 

Ich bin dann noch den Berg hoch zum Kriegerdenkmal.

Seit 1999 marschierte die NPD alljährlich am Volkstrauertag, von Dezember 2006 bis zum Herbst 2009 monatlich zum Gräfenberger Kriegerdenkmal. Dagegen richtete sich breiter Bürger-Protest der Aktion Gräfenberg ist bunt, einer parteiübergreifenden Bewegung gegen Rechtsextremismus und Rassismus . Mit kreativen Aktionen setzen sich die Gräfenberger Bürger für Frieden, Vielfalt und Völkerverständigung ein. Das Bürgerforum Gräfenberg ist bunt hat überregionale Bedeutung, ist Träger des Würzburger Friedenspreises und genießt bundesweit Anerkennung.
Im Oktober 2009 erklärte die NPD, ihre Aktivitäten künftig mehr in die Oberpfalz, nach Niederbayern und ins nahegelegene Weißenohe (dem Wohnort der Gründer des Bürgerforums) zu verlegen. Seit einigen Jahren organisieren Neonazis zudem Veranstaltungen in dem nur einige Kilometer entfernt liegenden Geschwand bei Obertrubach,

Auf dem Rückweg nach Walkersbrunn und über den Hetzleser Berg kam ich noch an einem neuerbauten Solarfeld vorbei. So etwas wird es in Bayern nun mehr geben.

Introvertiertheit

Habe mal wieder eines der für mich wichtigsten Bücher in die Hand genommen:
Susan Cain: Still: Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt. Riemann Verlag, München 2011.

Im letzten Jahrzehnt ist die Welt noch lauter und greller geworden. Die neuen Medien und auch die nacheilenden Alten haben dazu beigetragen … Für mich war das Buch wichtig, weil es viele meiner Verhaltensweisen erklärte und auch positiv darstellte.
Kindheit und Jugend als Bücherwurm und Konstrukteur, die Pubertät (die bestimmt bis 30 ging) als Clown. Im Lehrerberuf  war ich zur ständigen Kommunikation gezwungen und war froh, dass man noch genügend Regenerationszeiten hatte. Auch dass ich einige Projekte ohne diese immer wieder verlangte "Teamarbeit", der ich mich meist entzogen habe, in Ruhe  planen und erfolgreich durchführen konnte, tat mir und den Kindern gut. Die Trommler und Maulhelden konnte ich oft bremsen und die Stillen im Lande fördern. Meine Persönlichkeitsmerkmale sind größtenteils die eines introvertierten Charakters.
Seit der Rente hat sich das verstärkt, da ich nicht mehr darauf angewiesen bin mit allen möglichen Leuten Kontakt aufzunehmen. Ich bin jetzt freier!
Ein Artikel im Spiegel weist die Welt der Wirtschaft auf das Potential der "Stillen" hin, denn "tatsächlich aber hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein großer kultureller Vorbehalt gegen die Leisen entwickelt. Vor allem in der Wirtschaft wird das Ideal des extrovertierten Menschen gefördert."
Eine interessante Seite zeigt in einer Liste  92 Eigenschaften von Introvertierten .
Keine dieser Eigenschaften ist ein definitives Kriterium für Introversion. Auch Extrovertierte können einige dieser Eigenschaften aufweisen. Introvertierte werden sich jedoch sicherlich in 70% oder mehr der oben genannten Eigenschaften wiederkennen.
Für Außenstehende kann es allerdings schwierig sein, Introvertierte anhand dieser Merkmale zu erkennen, da sie sich im Anpassungsdruck oft verstellen.

Brand

Da will man ins Albrecht Dürer Haus und den dortigen Teil der Sonderausstellung zu Michael Wolgemut ansehen. Es soll um Arbeitsproben zur Schedel´schen Weltchronik gehen...
Doch man kommt nicht durch, der Tiergärtner Tor Platz großräumig abgesperrt. Viel Feeuerwehr. Das Museum nicht zugänglich. Grund: Ein Brand seit Vormittag und jetzt noch Nachlöscharbeiten ...


Offen war zum Glück das Café Wanderer mit guten Sachen ...