Birgland und Pegnitztal

 Gestern eine Vorgeburtstagsfahrt mit Geli. Erst ins Birgland. Wetter durchwachsen, Natur herrlichstes Grün und Blüten. Gegessen im Freien ohne Test in Fürnried Gasthof Lauer.



Dann kurz nach Lichtenegg. Besuch der Burgruine haben wir aufgegeben, da alles zugeparkt war.


Die Leute waren massenweise zum Orchideenpfad unterwegs. Es gibt dort weite Felder von Frauenschuh zu sehen ...

Also weiter am "Alten Fritz" vorbei über Oed und Schloss Neidstein nach Königsstein. Auch dort waren die Außenbereiche der Lokale geöffnet. Herrliche Gegend mit vielen Wandermöglichkeiten.




Dann rüber ins Pegnitztal nach Neuhaus mit Sicht auf  Burg Veldenstein


Weiter nach Velden .Dort konnten wir mal im Sommer schwarze Libellen beobachten.



Dann noch kurzer Abstecher nach Münzinghof entlang einer herrlichen alten Kastanienallee ... Später Kaffeepause am Rastwaggon in Rupprechtstegen. Momentan beschränkt und gut besucht.
Dann auf abenteuerlicher Straße von Vorra über Siegersdorf, Rabenshof und Schnaittach zurück.
Fazit: Fast leere Nebenstraßen, gut zum Gondeln, herrliche, vielfältige Landschaften und frische Natur. Ein Gedicht !


Zur Gerasmühle

 Gestern mit der Enkelin einen schönen Radausflug durch den Wiesengrund bei Stein. Wir starteten an der Castellstrasse 99  in Eibach und fuhren nach dem Gelände der Naturfreunde gleich runter zur Rednitz. Dann über die Brücke am alten Wehr und gleich links den Abenteuerweg an der Rednitz entlang.


Wir überquerten den Fluss (Originalton: Rednitz weil die Leute dort reden ...) bei der neuen Brücke nach Eibach, blieben am Ortsrand rechts und kamen zum Hochwassersteg bei Gerasmühle und sahen das nächste Wehr.



Über den Ortsteil Gerasmühle hat die "Raumfee" einen schönen Blogbeitrag mit Bildern verfasst.
Geschichte:
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde die Gerasmühle im Jahre 1273, als der Ritter Bruno v. Immeldorf aus dem Geschlecht der Herren von Laufamholz dem Kloster Engelthal eine Mühle in „Genherstorf“ schenkte. Sie war ursprünglich wahrscheinlich eine reine Mahlmühle zu der im Jahre 1492 ein Messinghammer mit Rad errichtet wurde, der 1540 in einen Kupferhammer umgewandelt wurde. Weitere Umbauten fanden bis 1545 statt: eine Pulver-, eine Schleif- und eine Stampfmühle wurden hinzugefügt und 1611 noch eine Sägemühle. Die Mühle wurde sowohl im Zweiten Markgrafenkrieg als auch im Dreißigjährigen Krieg völlig zerstört und wieder aufgebaut und besaß ab 1732 eine Mahlmühle, einen Zainhammer, zwei Schleifmühlen, eine Sägemühle, das Wohnhaus des Müllers, ein Wirtshaus und diverse Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude. Die Schleifmühle wurde um 1800 aufgegeben. Die Gerasmühle entwickelte sich zu einem Weiler, der 1824 6 Anwesen und 71 Bewohner umfasste. „Das Neuwerk“, ein zusätzliches Hammerwerk wurde im 19.Jh. errichtet, als die Mühle einen bis zum Ersten Weltkrieg andauernden wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. Heute gibt es nur noch eine Fabrikruine und einige Gebäude sind renovierte Wohnungen in idyllischer Lage.


Auf einer alten Postkarte um 1900 rum kann man noch die Gastwirtschaft sehen, deren Rest vor kurzem abgerissen wurde.


Vor Jahren hatte ich neben dieser aufgelassenen Gaststätte folgendes Frustbild aufgenommen und den Verdacht geäußert, dass dort ein Abriss bevorstand. Renovierungsbemühungen schienen nicht zu funktionieren.


Und gestern konnte ich dort viele Veränderungen sehen. Projekte, die sich gut einfügen. 








Wir sind dann den autofreien Wiesenweg bis zum Freiland Terrarium gefahren. (Am 9.Juni machen sie wieder auf !).

Dann ging es noch auf den Spielplatz im Rednitzgrund.
An der Deutenbacher Str. im Stadtpark scheint es auch noch einen schönen Spielplatz zu geben. (Vorteil : Toilette im Einkaufszentrum Forum Stein ...)

Erkundung Illhof

 Gestern bei stürmischem, aber sonnigem Wetter Erkundung oberhalb von Illhof bei Kirchröttenbach.

Dort oben hatte man eine gute Sicht hinüber zum Moritzberg, ins Schwabachtal bei Eckental bis Erlangen. In Illhof gibt es einen Campingplatz und in der Ortsmitte eine schöne, übersichtliche Wandertafel.


Mit der Karte bei Bayern Atlas kann man sich individell Routen zurecht basteln. Man kann sich sogar einen QR-Code herunterladen und die Karte so aufs Smartphone bringen.
Auf dieser Seite kann man übrigens eine Menge von markierten Wegen abfragen.

Tennenloher Forst

 Am Freitag mit der Enkelin ein kleiner Radausflug in den Tennenloher Forst zu den Wildpferden. Zuerst entdeckten wir unterwegs ein Gehege mit Ziegenböcken.


Es scheint eine Organisation privater Ziegenhalter in der Region zu geben, die mit ihren Tieren Teile des Geländes vor Verbuschung schützen.

Dann weiter zum Gehege der Wir haben erst mal keine Pferde entdeckt. Dann sind wir auf den Kugelfanghang des ehemaligen Militärgeländes gestiegen und hatten eine gute Aussicht nach Westen und Süden. Wieviel Wald wir noch haben ...


Dann sah Sophie plötzlich in der Ebene 3 der Pferde. Und die Teleaufnahme ist etwas unscharf geworden.



Es gibt im Internet bessere Aufnahmen. Da waren die Tiere auch näher dran.


Keine Frage, die Wildpferde in Tennenlohe gehören zu den Attraktionen der SandAchse Franken. 2003 startete der Landschaftspflegeverband Mittelfranken das Beweidungsprojekt im Tennenloher Forst mit den stämmigen Urwildpferden. Sie sorgen dafür, dass der ehemalige Truppenübungsplatz nicht zuwächst. Warum? Weil dort besonders viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten vorkommen, die offene Sandflächen lieben. Mit seinen 934 Hektar ist der Tennenloher Forst das größte Naturschutzgebiet Mittelfrankens. Von den 1.800 dort lebenden Tier- und Pflanzenarten sind mehr als 330 stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Zum Abschluss noch ein Abstecher zum Walderlebniszentrum Tennenlohe. Das war aber geschlossen. Nur das Labyrinth war begehbar. Und beinahe kamen wir nicht mehr raus ...

Hesse: Die Nürnberger Reise

 Statt Fernsehen bei herbstlichem Maiwetter ziemlich schnell gelesen: Die Nürnberger Reise von Hermann Hesse (in einem alten, recht vergilbten Taschenbuch)

Die berühmte "Nürnberger Reise" enthält Erinnerungen an eine Herbstreise Hermann Hesses im Jahr 1925 vom Tessin aus durch Schwaben und Franken. Diese Reise von Locarno über Zürich, Blaubeuren, Ulm, Augsburg und München nach Nürnberg erweckt in ihm "Klänge der Frühzeit". Hesse erzählt von jenem Augenblick, der ihn zum Dichter werden ließ, er berichtet vom Beruf des Künstlers, vom Handwerk des Erzählens, von Vorbildern seiner Gestalten, vom Vorlesen und von seiner Hauptbeschäftigung in den Sommermonaten: der Malerei.

Ein Einzelgänger und Umstandskramer erzählt aus seinem ungeliebten Literatenleben ....Er wusste garnicht wie gut es ihm geht im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ...

Durcheinandertal von Dürrenmatt

Bei Regenwetter das im Jahr 1989 erschienene Buch "Durcheinandertal" gelesen. 

Als Friedrich Dürrenmatts letzter Roman «Durcheinandertal» erschien, zerriss ihn das «Literarische Quartett» in der Luft: «Der Roman heisst nicht nur ‹Durcheinandertal›, er ist auch ein Durcheinander», seufzte die Schweizer Kritikerin Klara Obermüller in der Fernsehsendung. Sie halte ihn für misslungen: «Als hätte Dürrenmatt nochmals in den Fundus seiner Ideen gegriffen und ein Plagiat seiner selbst gemacht.» Kollege Hellmuth Karasek fügte als «peinigende Überlegung» hinzu: «Dürrenmatt sagte einmal, eine Geschichte sei dann zu Ende erzählt, wenn sie die schlimmstmögliche Wendung genommen habe. Wie kommt es, dass ein Autor von niemandem geschützt wird, bevor er seine schlimmstmögliche Wendung genommen hat?» Sigrid Löffler meinte, Dürrenmatt werde als Schriftsteller wohl überschätzt, «wahrscheinlich ist er immer ein guter Kabarettist gewesen», und Marcel Reich-Ranicki beendete die Diskussion: «Ich finde dieses Buch abscheulich.» (Am Anfang dieses you tube Films kann man das nochmal ansehen !)

Ich bin da eher auf der Seite des Spiegel:

»Durcheinandertal"* heißt, völlig zu Recht, Dürrenmatts jüngste Schöpfung, ein Roman, vom Autor als »metaphysische Posse« gedacht. Er ist auch als poetisches Testament zu lesen, denn er versammelt auf engstem Raume Vertrautes aus des Dichters Kosmos, quasi ein Besuch der alten Dramen. Gangster, Irre, Gottsucher nämlich treten auf, viele vertrottelte Subjekte, vor allem aus der Sphäre schweizerischer Staatsverwaltung. Neben Possenhaftem haftet ihnen, gleichfalls vertraut, Paradoxes an: Gangster wollen Gutes, Irre sind menschlich, und der Gottsucher ist, verständlich, ein passionierter Gattinnen-Mörder. Welttheater mithin, angesiedelt in jenem schweizerischen Durcheinandertal, an dessen einem Hange ein poröses Dorf, auf dem anderen ein pompöses Kurhaus steht. Der Alpentraum freilich trügt, denn er zappelt in einem globalen Netz ...

Dieses Kurhaus gab es wirklich: 

In diesem Artikel wird es kurz geschildert: Das Nobelhotel ist Schauplatz von Friedrich Dürrenmatts Roman „Durcheinandertal“. Der Autor, der seit 1959 zu den Stammgästen des Hotels Waldhaus gehörte, siedelte hier seine letzte, fast klamaukartige Geschichte an. Zum Schluss steht das Hotel in Flammen ....

Doch aus der Fiktion wurde plötzlich brutale Wirklichkeit. Dürrenmatt beendete seinen Roman am 19. April 1989. Gut fünf Wochen später, am 27. Mai 1989, steht das Hotel tatsächlich in Flammen. Bis auf die Grundmauern brennt es nieder, so wie im Roman. Doch es waren nicht die Dorfbewohner, die es anzündeten: Der Brandstifter ist noch immer unbekannt. Ob er sich von Dürrenmatts Roman inspirieren liess, ist reinste Spekulation.

In dem Artikel "Denken im Durcheinandertal" gibt es noch ein Statement des Autors: Um Dürrenmatt zu verstehen, ist zweierlei vonnöten: zum einen die Bereitschaft, das Denken zu lernen, zum anderen ein gewisser Humor. Das gilt namentlich für seinen letzten zu Lebzeiten veröffentlichten Roman „Durcheinandertal“. Dürrenmatt starb, „vorerkrankt“ zwar, dann aber doch plötzlich und unerwartet, am 14. Dezember 1990. Wenige Tage vor seinem Tod forderte er in einem Gespräch mit Michael Haller „sinnschaffendes Denken“. Dürrenmatt war der Ansicht, dass das Denken und damit zugleich eine Antenne für die eigentlichen Probleme unserer Zeit im allgegenwärtigen Durcheinander von Wissen, Aberglauben und Politik verloren gegangen sei. Er beklagte, dass die Menschen heute Mühe hätten, ureigenen Sinnvorstellungen zu vertrauen, und stattdessen lieber diversen Spekulationen Glauben schenken würden.

Doch sehr aktuell - oder ???

Vom Aurachtal zur Zenn

 Kleine Rundreise mit Geli über Sträßchen mit sehr wenig Verkehr ...

Zuerst zur Aurachquelle ... (Da es auch andere Gewässer mit dem Namen Aurach gibt, entspringt hier die "Mittlere Aurach" - sie mündet bei Frauenaurach in die Regnitz)


Dort in der Nähe wächst der mächtigste Birnbaum Frankens (Naturdenkmal)


Dann das Tal hinunter bis Kotzenaurach und rüber nach Markt Erlbach und runter ins Zenntal. Bei Neunhof an der Zenn erst hoch zum Kohlberg, der von momentan blühenden Streuobstbäumen bewachsen ist. (Das Bild ist vom Sommer)


Kurzer Rundgang beim Schloss in Neuhof:



Und dann über Neukatterbach heim. Dort hab ich Geli noch das Gestüt Rangau gezeigt mit riesigen Freiflächen für die Zuchtpferde des Englischen Vollbluts. Das Ganze scheint dem Rennstall Wöhler zu gehören.

Ransmayr: Die letzte Welt

Geschenkt bekommen und mit Freude gelesen: Die letzte Welt von Christoph Ransmayr.

Inhalt:

Cotta, ein Bewunderer Ovids, reist nach Tomi (heute Constanța) ans Schwarze Meer, um Gerüchte zu untersuchen, dass Ovid dort im Exil verstorben sei.

Er stößt auf eine Stadt, die mit den Figuren aus Ovids Metamorphosen bevölkert ist, und findet zwar Spuren des Dichters, nicht jedoch ihn selbst. Cotta verbringt einige Zeit in der eisernen Stadt Tomi und erlebt, wie ein zweijähriger Winter endet und durch den Frühling langsam die Natur Tomi zurückgewinnt. Cotta beginnt eine Beziehung zu der entstellten Echo, die ihm von den Geschichten Ovids, der angeblich Geschichten in erlöschenden Feuern lesen konnte, erzählt. Diese Geschichten enden – bis auf eine – mit der Verwandlung der Protagonisten in Steine, weshalb Cotta beschließt, Nasos Erzählungen zu sammeln und im Buch der Steine wiederzugeben, nachdem Ovids Werk von ihm selbst vor Antritt seiner Reise verbrannt worden war.

Im Laufe der Erzählung verändert sich Cottas Leben auf bizarre Weise. Ihm droht der Verlust des Selbst. Schließlich begibt er sich auf den Weg in das nahe Tomi gelegene Gebirge. An dieser Stelle endet die Erzählung.

In Rückblenden wird im Verlauf des Romans erzählt, wie Ovids Leben und seine literarischen Veröffentlichungen durch eine Verkettung von Ereignissen zu seiner Verbannung aus Rom führten: Bereits seine ersten Werke, die den streng geordneten Machtapparat Roms kritisieren, lassen die Staatsoberhäupter auf ihn aufmerksam werden. Trotz seines literarischen Erfolges unter der Bevölkerung wird er verbannt, nachdem er bei der Eröffnung eines Stadions eine gewagte Rede hält, die sämtliche Ehrerbietung gegenüber dem Imperator vermissen lässt.

Ich konnte dieses faszinierende Buch nur mit Pausen lesen. Nicht dass es gelangweilt hätte – die Bildgewalt in der Sprache hat mich fast erschlagen.Ich hätte laufend Zeichnungen über die Situationen machen können … Der Autor beherrscht die Kunst der Fiktion, denn die Antike wird mit Erscheinungen des modernen Lebens verflochten (Autos, Maschinen ...)

Sehr aufschlussreich fand ich, als Nichtkenner der Metarmorphosen, dass am Ende des Buches ein Glossar angefügt ist, in dem Ransmayr seine Figuren mit denen der Metarmorphosen vergleicht und tatsächlich: die Geschichten und Schicksale ähneln sich. So war es doch sehr spannend zu erleben, wie diese Figuren aus der einen in die anderen Welt gebracht wurden, wie Cotta sie kennengelernt hat, obwohl sie vermeintlich nicht existieren.

Dieses Buch wurde auch wissenschaftlich bearbeitet – geschenkt …

Nicht nur die Aufmachung als kleines Taschenbuch mit hardcover, sondern auch die Ziffernbilder der einzelnen Kapitel von Anita Albus machen das Büchlein zum Kleinod. 



Von ihr gibt es anderswo wunderbare Illustrationen.



Um nicht falsch verstanden zu werden: Das Buch selbst ist hart. Fast alles wird zu Stein und Geröll. Keine Hoffnung auf Besserung ... Die letzte Welt eben ... Trotzdem in herrlicher Sprache gefasst !

Collagen

neuestes Ergebnis:

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