Gestern mäandernd durch das Gebiet der alten VILLENCOLONIE Dambach.
Dieses Gebäude, die
Villa Soldan, gibt es seit 1984 nicht mehr. Wie einige andere Villen der Gründerzeit wurde sie zu Gunsten von Neubauten auf den großzügigen Grundstücken abgerissen. Da kein Ensembleschutz besteht und der Denkmalschutz auch nicht greift, wenn im Hintergrund mächtige Einflussgeber stehen, wird sich der ursprüngliche Charakter der Großzügigkeit ändern. (
Zeitungsartikel)
An der jetzt verkehrsreichen Forsthausstraße stehen noch einige Beispiele aus altem Bestand, die nach hinten hinaus noch große unbebaute Parks besitzen. Interessant dabei
Forsthausstr. 49:
Hier fand
Ludwig Erhard, der Profiteur der Nazis, von 1933 - 1945 Unterschlupf bei Verwandten. Diese Leute haben das Gebäude im Rahmen der Arisierung 1933 wie üblich wahrscheinlich unter Wert bekommen. Es gehörte der
Familie Kohnstamm, die in der Nürnberger Straße einen großen
Importbetrieb für Spielwaren hatte und noch emigrieren konnte. Die Geschichte wird
hier gut dargestellt.
Ironie der Geschichte: Gleich in der Nachbarschaft,
Forsthausstr. 57, gibt es ein wahrscheinlich weiteres Objekt der Arisierung. Es wurde vom Besitzer der Goldschlägerei
Konrad Kurz in den 30er Jahren übernommen.
Ursprünglich war es im Besitz der
Familie Illfelder. Die Ironie besteht für mich darin, dass
Evi Kurz, Motorin des Ludwig Erhard Museums, in die Familie Kurz eingeheiratet hat. Verspätete Nachbarschaft.
In der
Forsthausstr. 40 kann man noch die
Villa Brünn sehen. Später gehörte es der Unternehmerfamilie Pillenstein, die den Rest des großen Grundstücks bebauen ließ.