Kunst: Open House x 3

 Am Wochenende war ich wg. Kunst ua. in den Tillystudios (hier Bilder) (hier Video) . Besonders hat mich beeindruckt Assad Bina Khahi , ein iranisch-stämmiger Cartoonist. Er bringt so manches auf den Punkt.

Auffallend war, dass drei Ateliers besetzt sind von südkoreanischen KünsterInnen, die alle an der Nürnberger Akademie studiert haben. ZB:


Beeindruckend war auch der Bildhauer Harald Kienle mit verschiedensten Holzarbeiten.

Im Atelier- und Galeriehaus Defet war ich am Sonntag nur kurz. 



Nach Mosbach

 Am Freitag mit Long eine kurze Wanderung im Tal der mittleren Aurach. Gute Gespräche, gemütliche Tour. Ich hab eine längere Wanderung dort mit Klaus im Mai unternommen. Wieder war Schlachtschüsseltag ! Bratwürste etwas salzig ....

Das Jakoberhaus

 Vor kurzem in Hagenbüchach vorbeigekommen und wieder mal dieses Haus gesehen:

Laut Wikipedia: Das Jakoberhaus ist ein 1925 erbautes, äußerst verwinkeltes Haus mit vielen Erkern und Türmchen. Ursprünglich war das Gebäude weitaus größer geplant, wegen Geldmangels konnte aber nur der Vorbau realisiert werden. Das Haus sollte als Erholungsort für Offiziere dienen. Später wurde es als Flüchtlingslager, Funkstation der US-Army und Altenheim genutzt. Heute befindet es sich in Privatbesitz. So sah es ursprünglich aus:

Bei der Recherche entdeckte ich das Buch von Bertram Schacher, der sich mit einer verdrängten Geschichte aus dem Dritten Reich beschäftigte: Das Jakoberhaus - Die Deportation Kärtner Slowenen in das Lager Hagenbüchach.

Über die Geschichte der Deportation gibt es vom Verband ausgesiedelter Slowenen eine sehr interessante Website !

Windspiele

 Heute in Oberfembach beim Grundstück von Peter Luther vorbeigefahren. Der Metallkünstler hat im Garten einige Beispiele seiner Windspiele stehen. Faszinierend ... Hier you tube Beispiele.

Erinnert mich auch an George Rickey (verstorben 2002) , dessen Indoor-Sachen ich in der Studentenzeit in der Kunsthalle bewacht habe .... Hier einige Videos ...

Johannes Felder

 Gestern auf einer Veranstaltung in der Kunstgalerie Fürth: Filmabend mit Johannes Felder

Der Nürnberger Künstler verfolgt neben seinem malerischen Werk auch ein filmisches. Das umfasst sowohl eigene Filme als auch kurze Filmporträts von Fürther und Nürnberger Künstlerkolleginnen und -kollegen, für die Johannes Felder Konzept, Kamera und Schnitt übernimmt. Sound und Vertonung der Filme entstehen immer in enger Zusammenarbeit mit befreundeten Musikerinnen und Musikern. Felder ist „malender Filmemacher, filmender Maler und bildender Musiker. Seine Könnerschaft liegt beim Malen im Auftragen und beim Filmen im Entkleiden. In seinen Filmen dringen wir weit vor zur porträtierten Person, über die vieles gesagt wird, ohne selbst viel sagen zu müssen. Wer seine Arbeiten sieht, blickt mit den Augen eines Kunstschaffenden auf andere Kunstschaffende“ (TUCANfilm/JF). Der Künstler stellt eine Auswahl seiner Filme vor, darunter neue Kurzfilme.
War interessant ! 
Das Interessanteste ist: Mir war entgangen(wahrscheinlich durch meine Darmgeschichte), dass er 2018 den 1. Preis beim Wettbewerb der NN erreicht hat ...  Übrigens: Der Johannes ist Nachbar unserer Leute aus der Wandererstraße. Sein Sohn geht mit Sophie in die 1.Klasse und ist ihr bester Freund ...

Neben seiner Malerei, hat sich der Johannes jetzt also auf die Produktion von Filmen verlegt.Dazu gibt es die Firma Tukan . Mir hat gestern besonders gefallen das Portrait über Ursula Kreuz zur Auflösung des Ateliers auf AEG.

Nach seinen Anfängen in der Malerei hat er sich ziemlich früh schon einen Namen gemacht und scheint auch in der Filmerei Erfolg zu haben.
 
Notiz: Gestern hab ich selbst ein kleines Filmchen produziert ....

Überlebenswirtschaft

 Mit Interesse habe ich diesen Titel als e-book gelesen:



Aus der Verlagsankündigung:

Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden

Demokratie und Wohlstand, ein längeres Leben, mehr Gleichberechtigung und Bildung: Der Kapitalismus hat viel Positives bewirkt. Zugleich ruiniert er jedoch Klima und Umwelt, sodass die Menschheit nun existenziell gefährdet ist. »Grünes Wachstum« soll die Rettung sein, aber Wirtschaftsexpertin und Bestseller-Autorin Ulrike Herrmann hält dagegen: Verständlich und messerscharf erklärt sie in ihrem neuen Buch, warum wir stattdessen »grünes Schrumpfen« brauchen.

Die Klimakrise verschärft sich täglich, aber konkret ändert sich fast nichts. Die Treibhausgase nehmen ungebremst und dramatisch zu. Dieses Scheitern ist kein Zufall, denn die Klimakrise zielt ins Herz des Kapitalismus. Wohlstand und Wachstum sind nur möglich, wenn man Technik einsetzt und Energie nutzt. Leider wird die Ökoenergie aus Sonne und Wind aber niemals reichen, um weltweites Wachstum zu befeuern. Die Industrieländer müssen sich also vom Kapitalismus verabschieden und eine Kreislaufwirtschaft anstreben, in der nur noch verbraucht wird, was sich recyceln lässt.

Sehr gefallen hat mir, dass sie die Entwicklung des Kapitalismus (anders als Marx mit diesem komischen Mehrwert) in ihrem ersten Kapitel sehr eingängig gekoppelt mit der Entwicklung der Technik und dem Gebrauch der fossilen Energien erklärt. Auch wie dieses Wirtschaften auf Wachstum angewiesen ist, wird gut argumentiert.

 Im zweiten Kapitel kommt der Dämpfer: Als Kontra zu Volker Quaschning etwa oder dem ausgerufenen "green deal" der EU wird argumentiert, dass es grünes Wachstum nicht geben kann. Das hab ich mir schon lange überlegt ....

So argumentiert sie sehr überzeugend, dass es zu "Grünem Schrumpfen" kommen muss und eine Überlebenswirtschaft sich sowieso vom Wachstumsgedanken entkoppeln wird ...

Ausführliches Interview hier bei Jung&Naiv ... ( über 3 Std !!) 

Als e-book nicht zu empfehlen: Text : etwa 210 Seiten / Literaturangaben 10 Seiten / Fußnoten 120 Seiten  --- da wird nachschlagen sehr mühsam !!

Herbstwanderung

 Erst Nebel, dann blauer Himmel. Nach der Erkundungswanderung nach Engelthal vom 21.Oktober letzten Jahres war ich gestern mit Franz und Gerhard dort unterwegs. Dieses Mal sehr gut gespeist beim Schwab. Tagesgericht: Kohlrouladen oder Leber. Sehr reichhaltig mit Kartoffelsalat und gemischten Salat - fast zuviel ! Die Tour hatte ich auf dem Navi und wir konnten alle Wege gehen. Faszinierend immer wieder die Hutanger .



Schlagwort: WOKENESS

 Als Analphabet der sogenannten "sozialen Medien" kam mir das Wort WOKE erst relativ spät durch eine Kultursendung unter. Auch die erbitterten Kämpfe um die Meinungsmacht, über Gut und Böse, Richtig und Falsch, Wahrheit und Lüge gingen erst an mir vorbei. Dann wollte ich dann doch wissen, was das ist: WOKENESS und bin erst mal bei Wikipedia fündig geworden. 

Woke (englisch „erwacht“, „wach“, Aussprache: [woʊk]) ist ein im afroamerikanischen Englisch in den 1930er Jahren entstandener Ausdruck, der ein „erwachtes“ Bewusstsein für mangelnde soziale Gerechtigkeit und Rassismus beschreibt. Aktivistisches oder militantes Eintreten für den Schutz von Minderheiten kann damit einhergehen. Im Zuge der durch die Erschießung des 18-jährigen Afroamerikaners Michael Brown 2014 ausgelösten Proteste gelangte der Begriff zu weiter Verbreitung, unter anderem in den Reihen der Black-Lives-Matter-Bewegung. In diesem Kontext entwickelt sich auch der abgeleitete Ausdruck „Stay woke“ als Warnung vor Polizeiübergriffen und ganz allgemein als Aufruf, sensibler und entschlossener auf systembedingte Benachteiligung zu reagieren.[1][2][3]

Die Bedeutung im Duden lautet „In hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“, wobei auf einen möglicherweise abwertenden Gebrauch hingewiesen wird.[4]

So wird der Ausdruck woke inzwischen von Konservativen und Rechten als „Anti-Wokeness“ politisch instrumentalisiert und – wie die Ausdrücke politische Korrektheit, Cancel Culture und Social Justice Warrior – mit negativer Konnotation und häufig sarkastisch verwendet, um Linke und ihre Ziele abzuwerten.[3][5] Auf der linken Seite des politischen Spektrums wird der Ausdruck mitunter ebenfalls abwertend gebraucht, um z. B. ein aggressives, rein performatives Vorgehen zu kritisieren.[2] Die Selbstbeschreibung als woke ist indessen rückläufig.[2][3]

Beim Gugeln  könnte man eine Menge Verweise finden. Ich hab mal 3 für mich relevante Artikel rausgepickt: 

1. Neue Züricher Zeitung unter der Überschrift "Wokeness - gesteigerte Form der Political Correctness" meint ua.: Die geballte anonyme Mehrheit, angeführt von Influencern und der Twitterati-Klasse, hat das erste und letzte Wort und verschiebt laufend den Rahmen dessen, was in ihre binäre Weltsicht passt. Wer es wagt, dem moralischen Konsens zu widersprechen, wird zum Paria erklärt. Die etablierten Medien tragen diesen Zustand im Wesentlichen mit, indem sie die Denkschablonen übernehmen. In diesem verhärteten Umfeld, das keine Zwischentöne und keine Ironie kennt, regiert die Willkür.

2. Eine rechts-liberale Organisation verbreitet unter der Überschrift "Wokeness- staatlich subventionierte anti-kapitalistische Gesinnung und Realitätsverlust" starken Tobak u.a. : Der linke Intellektuelle betrachtete die Erringung der kulturellen Hegemonie als notwendige Voraussetzung für die Überwindung der marktwirtschaftlich verfassten bürgerlichen Gesellschaft. Doch erst mehrere Jahrzehnte später wurde der von Gramsci erdachte „Marsch durch die Institutionen“ von der 1968er-Revolution respektive deren Protagonisten und Nachfolgern tatsächlich angetreten und erfolgreich abgeschlossen. Linke Akademiker, die unter Marktbedingungen – außerhalb politisch geschützter „Werkstätten“ – keine Karrierechancen gehabt hätten, konnten seither sämtliche Institutionen des Staates infiltrieren und/oder vollständig unter ihre Kontrolle bringen. Das gilt insbesondere für die Bildungseinrichtungen, namentlich die Universitäten.

Es ist daher kein Wunder, dass die extremsten Auswüchse der politischen Korrektheit, wie Genderismus, Kritische Rassentheorie, Black-Lives-Matter-Bewegung, Fridays for Future, Extinction Rebellion, Cancel Culture, Letzte Generation oder Wokeness an den Hochschulen am besten gedeihen und diese Bewegungen dort ihre schlagkräftigsten „Bataillone rekrutieren“. Den gemeinsamen Nenner all dieser Zeitgeistphänomene bildet die fanatische Ablehnung einer freiheitlich-liberalen Ordnung. Wie alle marxistischen Theoretiker der Vergangenheit verfügen auch die zeitgenössischen „Social Justice Warriors“ über keine konkreten Ideen, wie die Lebensgrundlage von knapp acht Milliarden Menschen auf diesem Planeten gewährleistet werden soll, wenn sie erst einmal alle bestehenden Strukturen in Trümmer gelegt haben. Fragt man diesbezüglich nach, erhält man nichts als Gemeinplätze und phantasievolle Schwärmereien zur Antwort. Jedenfalls nichts Handfestes.

Kein Wunder, haben doch augenscheinlich viele dieser Aktivisten nie wertschöpfend gearbeitet. Wer seinen Lebensunterhalt aber ausschließlich Mutti und Vati oder dem Paralleluniversum des Wohlfahrtsstaats zu verdanken hat, verliert zwangsläufig den realistischen Blick für die Welt –  für die Welt, wie sie wirklich ist.  Wie auch die allermeisten prominenten linken Theoretiker der Vergangenheit (mit Ausnahme Friedrich Engels), haben die Linksausleger dieser Tage keine Ahnung von der Organisation und Leitung von Unternehmen, einer erfolgreichen Allokation von Ressourcen und der Führung von Menschen – ohne dass dabei auf den Einsatz von Zwang und Gewalt zurückgegriffen werden könnte oder müsste, wie dies der Staat tut. In welche Richtung aber jede von anmaßenden Bürokraten geführte Kommandowirtschaft tendiert – und sei sie auf den Boden der edelsten Gefühle gegründet –, ist aus der Geschichte zur Genüge bekannt: Am Ende des Weges stehen Mangel, Unfreiheit, Gewalt und die Tyrannei einer korrupten Funktionärskaste. Immer. Überall.

3.In der Augsburger Allgemeinen findet unter dem Titel "Ideologische Umerziehung oder Moral?Wokeness ist Fluch und Segen zugleich" der Versuch statt, zwei verfeindete Lager zu beschreiben, und  zum Schluss eine Synthese zu bilden: Wie soll das aber zusammengehen und nicht viel mehr zu einem sich zuspitzenden Gegeneinander führen? Zum einen bräuchte es dafür die Bereitschaft zur Erkenntnis derer, die Wokeness für einen Fluch halten, dass eine Gesellschaft Normalität immer ja selbst erzeugt und also immer neu aushandeln muss – und dass neue Generationen auch das Recht haben, ihre eigene Geschichte zu schreiben. Zum anderen bräuchte es bei denen, die Wokeness für einen Segen halten, die Fähigkeit zum Verständnis, dass im selben Maße, wie sie ihre Freiheit einfordern, es auch all den anderen zusteht – und dass alles, was ist, auch eine Geschichte hat, die nicht einfach mit heutigen Maßstäben zu säubern ist. Das jedenfalls würde den Anteil von Fluch und Segen über die gegensätzlichen Seiten dieser Debatte schon mal gerechter verteilen. Aber es würde auch helfen zu unterscheiden, wer jeweils wo diese doppelten Mechanismen der Empörung nur bedient, um selber lauter vernommen und wirkmächtiger zu werden. Eine Instrumentalisierung zur Spaltung der Gesellschaft durch eigentlich ja wirklich notwendige moralische Fragen würde jedenfalls nur denen nutzen, für die Moral die Absolutheit des eigenen Anspruchs bedeutet: Radikalen.

Und was ist jetzt für mich relevant ? Toleranz heißt auch dulden - auch wenn es einem nicht passt ....

Ergänzung: Hier noch ein interessanter Artikel ..

Das Ende der Vernunft

Besuch im Kindermuseum

 Am Montag waren wir mit den Kindern in einem tollen Museum mit viel Gelegenheit selbst etwas in die Hand zu nehmen, zu gestalten und zu experimentieren: Das Kindermuseum im Kachelbau .



Gewürzsalz mörsern, Einkaufen spielen, Kugelbahn konstruieren, karthesischen Taucher basteln, Tausendfüßler und Leguan streicheln und Haus bauen waren unsere Aktionen. Ein Klasse Nachmittag !

Das war dann auch der Anlass, dass ich mich dann mit der Geschichte des alten Schlachthofs und dem Wandel zu einem Wohn- und Kulturgebiet beschäftigt habe. Veröffentlichung hier.