Naturschutzgebiet Pegnitztal Ost

Heute ließ der Regen auf sich warten. Deshalb naus ! Mit der S1 nach Laufamholz und im Naturschutzgebiet Pegnitztal Ost nach Mögeldorf gelaufen.
Mit dem Fahrrad war ich hier schon zigmal (bis Hammer oder weiter bis Lauf …). Heute wollte ich mal schauen wie es nun mit dem neuen Naturschutzgebiet aussieht.



Der Hauptweg geht ja an der Pegnitz entlang. Auf der anderen Seite ist das Sperrgebiet des Wasserwerks Erlenstegen. Der Wiesengrund ist aber auch hier Wasserschutzgebiet und war schon ewig als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. 
Die letzten 2 Jahrzehnte hat sich aber einiges zum Negativen verändert: Einmal hat sich durch die Verdichtung der Siedlungsräume in Laufamholz, Rehhof und Mögeldorf ergeben, dass immer weniger Flächen frei fürs Spielen und Rumtollen zur Verfügung standen. Und dann halt noch, dass es besonders in den reicheren Vierteln dazugehört, einen richtigen Hund zu haben (der ja dann auch richtigen Auslauf braucht ). Mein ehemaliger WG-Genosse Peter Pluschke (noch Umweltreferent in Nürnberg) hat mir diese Tendenz bestätigt. Auch aus eigener Beobachtung konnte ich sehen, dass die Wiesen zu gewissen Zeiten von freilaufenden Hunden okkupiert waren. Oder auch einfach von Leuten, die es genossen, querbeet zu stolzieren - herrliche Natur!
Eine Planstudie zeigt recht gut wie das vorhandene Wegenetz durch immer mehr Pfade "ergänzt" wurde:
Seit 2015 hat nun das Umweltamt geplant, das vorhandene Landschaftsschutzgebiet aufzuwerten durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet.
Riesige Proteste waren die Folge. Vom Bürgerverein Mögeldorf über Bürgerverein Erlenstegen bis zum Verein PRO Naherholungsgebiet.
Man hat sich mit der Zeit auf einen Kompromiss geeinigt, der Einschränkungen (z.B. Anleinpflicht / Reduzierung der Pfade) vorsieht, aber gewisse Freiheiten lassen soll.



Bei meiner Begehung habe ich noch keine großen Veränderungen gesehen. Die vier vorhandenen Infotafeln werden kaum zu  Verhaltensänderungen führen. Vielleicht kommen die Verbote erst nach der Kommunalwahl und werden dann auch kontrolliert.

Übrigens: Vom VGN gibt es eine gute Broschüre zu den Landschaftsschutzgebieten in der Region. Vieles kenne ich, aber vielleicht von anderweitigem Interesse ...

Buch:1913

Die Tiefdruckgebiete kommen weiterhin in Reihe heran - also Zeit zu lesen !

Habe ich gestern und heute durchgelesen:
Florian Illies 1913     Der Sommer des Jahrhunderts

Kurz zum Inhalt (Wikipedia):
Florian Illies berichtet in Abschnitten, die meist aus wenigen Seiten, teilweise sogar nur aus einem einzigen Satz bestehen, von den Ereignissen des Jahres 1913. Hauptsächlich konzentriert er sich dabei auf gesellschaftliche Vorgänge und Anekdoten, die er in der Gegenwartsform erzählt und ironisch kommentiert.
Vor allem Biographisches, insbesondere über Maler und Literaten, und der Kunstbetrieb stehen im Mittelpunkt seines Interesses. Relativ viel Raum widmet Florian Illies den Beziehungen von Oskar Kokoschka zu Alma Mahler, von Franz Kafka zu Felice Bauer, von Sigmund Freud zu Carl Gustav Jung, von Rainer Maria Rilke zu Sidonie Nádherný, von Gottfried Benn zu Else Lasker-Schüler, von Karl Kraus zu Franz Werfel sowie von Heinrich zu Thomas Mann.
Da er in Art einer Collage schreibt, ist es sehr unterhaltsam und nicht ausgewalzt.
Man erfährt sehr viel über persönliche Zusammenhänge, erotische Vorlieben und Reisetätigkeiten. Vieles hab ich nicht gewusst und war mir nicht klar.
Mir hat das Buch sehr gefallen !
Ob ich mir das Nachfolgewerk anschaffe, weiß ich noch nicht . Es gibt ja auch Bibliotheken ...

Reaktivierung von "Fundsachen"

Ich habe meinen Blog "Fundsachen" wieder in Gang gesetzt. Alte Sachen sind natürlich noch vorhanden ...

Clemens Heinl - Retrospektive

Unter dem Titel „Unvollendet“ zeigt das Stadtmuseum Schwabach noch bis 01.03.2020 eine Sonderausstellung zum Schwabacher Bildhauer Clemens Heinl.

Die Rückschau liefert in ausgewählten Exponaten wichtige Stationen in der mehr als 30-jährigen Laufbahn des Künstlers. Den Schwerpunkt bilden seine lebensgroßen aus Pappelstamm gesägten Holzskulpturen, darunter auch Heinls älteste Werke von 1990. Auch Zeichnungen und Wandreliefs zeugen vom Werdegang des Künstlers.
Ein Highlight in der Ausstellung ist unter anderem die Fußball-Nationalmannschaft mit Trainer aus dem Nürnberger Rathaus (Leihgeber Teambank Nürnberg), die Heinl anlässlich der Weltmeisterschaft 2006 geschaffen hat. Auch eine seiner jüngsten Figurengruppen, darunter ein „Vogelverscheucher“ ist für die Ausstellung aus Nonnenhorn am Bodensee (Leihgeber Gemeinde Nonnenhorn) ausgeliehen.
So die Ankündigung ...
Ich verfolge einen meiner Lieblingskünstler (auch wg. seines Humors) - einen vielfältigen Könner - seit 20 Jahren und nahm die Gelegenheit wahr, diese Ausstellung zu besuchen.














Hier noch ein Film auf you tube

eigene Kunst bis 2005

In meinem Blog "Kunstexperimente" hab ich einige Arbeiten dokumentiert. Momentan geht es bis 2005, da durch meinen Unfall damals eine starke Zäsur stattfand ...

faszinierende Kunst

Gestern durch Zufall in der Schwabacher Kunstgalerie einen Künstler (Rainer Metzger) entdeckt, dessen Glassachen mich fasziniert haben. Er malt etwas verschwommene Bilder in Öl und überträgt sie verkleinert auf einen Glaszylinder (er hat Glasmalerei gelernt).
Der Trick ist nun, dass um diesen Zylinder eine neue Glasform mit einigem Aufwand geblasen wird. Effekt faszinierend !




Walberla

Heute habe ich für meinen Blog "Spuren" zwei Artikel übers Walberla geschrieben. Eine besondere Erinnerung an den 24.12.2006  für mich ...

Buch: Abgesang 45

Da das Wetter nicht zum Radeln oder Umherstreichen verlockt, wird oft gelesen.
Geschenkt habe ich bekommen das Buch Abgesang 45. Es ist das letzte Buch der Reihe "Das Echolot" von Walter Kempowski.
Der erste Teil des Echolots erschien im Jahr 1993. Er umfasst in vier Bänden Einträge aus den Monaten Januar bis Februar 1943. Dieselben Monate im Jahr 1945 behandelte der zweite Teil, der 1999 unter dem Titel Fuga furiosa veröffentlicht wurde. Der 2002 erschienene Einzelband Barbarossa ’41 ist chronologisch gesehen der Beginn der Reihe und enthält Aufzeichnungen aus dem Zeitraum Juni bis Dezember 1941. Den Abschluss des Werks bildete der Abgesang ’45 aus dem Jahr 2005. Wiederum in einem Band fokussiert er sich auf vier Daten im April und Mai 1945, dem Ende des Zweiten Weltkriegs. 
Auch der letzte Teil des Echolots beschränkt sich auf einen Band und wird in der ausführlichen Darstellung weniger letzter Kriegstage zum Epilog des Projekts. Der Band beginnt mit dem letzten Führergeburtstag am 20. April 1945. Es folgen der 25. April, der Elbe Day mit dem ersten Zusammentreffen alliierter Truppen, und der 30. April, der Tag des Suizids Adolf Hitlers. Beschlossen wird der Band durch ein umfangreiches Kapitel zum Kriegsende durch die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht sowie die Reaktionen bei den Siegermächten und der deutschen Bevölkerung am 8. und 9. Mai 1945. 

Eigentlich ist es nur eine Aneinanderreihung von gesammelten Notizen, die der Fleißarbeiter Kempowski gesammelt hat.
Zitiert aus der Kempowski Stiftung:
Als der zehnjährige Walter Kempowski in Rostock von einem Freund seines Vaters gefragt wurde, was er später einmal werden wolle, soll der junge Walter im Brustton tiefster Überzeugung geantwortet haben: „Archiv.“
So überliefert es die Familiengeschichte. Doch diese Erinnerung ist mehr als eine Anekdote. Denn Walter Kempowski erfüllte sich diesen Berufswunsch viele Jahre später tatsächlich, als er am 1. Januar 1980 in Nartum das Archiv für unpublizierte Autobiographien gründete. Hier sammelte er Lebenserinnerungen, Tagebücher, Briefe, Fotoalben und Fotos, aber auch Reiseberichte, Kindheitserlebnisse, Kalendernotizen und andere, manchmal durchaus skurrile Dokumente der deutschen Alltagskultur.
Walter Kempowski suchte auf Flohmärkten und bei Trödlern nach Aufzeichnungen und Fotos, bei Fernsehauftritten bat er um Unterstützung, in überregionalen Tageszeitungen schaltete er Inserate: „Ich suche Biographien jeder Art, auch Tagebücher, Fotos und Fotoalben. Walter Kempowski“.
Dieser Einsatz wurde belohnt: Tausende meist unbekannter Personen schickten über Jahrzehnte ihre Einsendungen aus unterschiedlichsten Epochen deutscher Geschichte nach Nartum. So entstand eine der beeindruckendsten Sammlungen mit mehr als 8.000 Einzelsignaturen, Hunderten von Fotoalben und ca. 300.000 Einzelfotos – eine Sammlung, deren Aufzeichnungen und Fotos aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs die Basis für Walter Kempowskis Jahrhundertwerk „Das Echolot. Ein kollektives Tagebuch“ bildeten.

Ich hab nie etwas von ihm gelesen - bis jetzt ... Als ich in den 70ern von ihm  hörte, war er noch Grundschullehrer in einer Zwergschule und ich dachte mir: "Viel hat er ja nicht zu tun, wenn der nebenher noch in Literatur machen kann ..." Im Nachhinein muss ich mich nun eines besseren belehren lassen, denn er war auch ein guter Pädagoge ...

Ich lese dieses Buch nur sporatisch und nicht systematisch. Ich schlage irgendwo auf - lese die Äußerungen der verschiedensten Leute - und muss nach ein paar Seiten beenden... So packt mich das Ganze ...

Ein Trauerspiel

In der ehemaligen Sternstraße in Fürth gab es eimal ein Ensemble von Häusern, die im Verlauf des 19.Jahrhunderts erbaut wurden.Unter anderem die Nr.19 mit dem Schuhaus Hofer ...





Das Elend dieser Straße, seit längerem umbenannt in Ludwig-Erhard-Str., fing an mit dem U-Bahn Bau und 1995 dem Abriss des Cafe Fürst mit Nebengebäude.



 Der Abriss von Nummer 17 und ein unangemessener Neubau der Lebenshilfe war der nächste Schritt zur Verelendung.


Seit 2015 ist nun das Schuhaus Hofer geschlossen und das nun unbewohnte Gebäude verfällt zusehens. (Gestern kam ich vorbei und machte das ganz aktuelle Foto)


Übrigens: Geburtshaus von Heinrich Berolzheimer, Jude, Unternehmer und großzügiger Stifter ...



Das überdimensionierte Gebäude des neuen Ludwig-Erhard-Zentrums erscheint zu dieser Situation wie ein Ufo - aber Ensembleschutz war ja schon öfter nur ein Begriff ohne Zugriff ...


Bezeichnend ist ja auch, dass es für diesen Ort mal eine andere Planung gegeben hat :