Am alten Kanal

 Gestern bei herbstlichem, etwas kühlem  Wetter Tour am "Alten Kanal". Der Frühling kündigt sich trotz der Herbststimmung durch vielfältigen Vogelgesang an. Am Vortag hab ich mir die Fahrradkarte Bahn (6,50 €) gelöst und bin mit der S-Bahn (S1) bis Burgthann gefahren. Der Zug war recht leer (10 Uhr)  und fürs Fahrrad war gut Platz. Gleich nach dem Ausstieg kommt man zum Treidelweg und an der Schleuse an einer Kneipe vorbei, die ab Ostern den Sommer über geöffnet ist. Das Gasthaus zum Ludwigskanal bei Schwarzenbach ein Stück weiter ist das ganze Jahr geöffnet. Hier liegt auch das Treidelschiff "Elfriede". 

 Etwas weiter kommt man zum Dörlbacher Einschnitt. Nach Hangabrutschungen war hier längere Zeit Baustelle. Jetzt ist das Ganze für über 2 Millionen Euro saniert und wieder begehbar hergestellt. Gut gemacht:

Aushub wurde immer auch zur Aufschüttung von Dämmen benutzt. Beeindruckend ist hier der Kettenbachdamm nach dem Unterölsbacher Einschnitt. Ab hier fährt man in Höhe von Berg auch längere Zeit an verschiedenen Skulpturen vorbei. Gut gemacht! Die Kugeln und die Stapelung haben mir am besten gefallen. 

Jetzt fährt man ziemlich in einer Ebene bis Neumarkt, da man sich hier an der Scheitelhaltung mit einigen kleinen Zuflüssen- sogenannten Leitgräben-  befindet. Nach Neumarkt wollte ich sehen, ob es das Cafe Ludwigslust noch gibt. Das wunderbar renovierte Schleusenhaus ist noch da. Es war ja nur am Wochenende auf und wir hatten es 2020 entdeckt. Dann war es geschlossen. Auf einer Tafel steht, dass es im Frühjahr neu eröffnet. Neue Besitzer / Pächter ?  Mal sehn !

Vorher fährt man noch am großen Bögl-Gebiet in Sengental vorbei. Nicht mehr so idyllisch! Man kann dort die Verladung von Bauteilen für Windräder sehen oder auch ein Teil des alten Transrapid. Ich sah auf einer Versuchsstrecke das neue Produkt einer Magnetschwebebahn im Betrieb.


Ich wollte dann noch die Strecke bis Berching erkunden und bin bei Mühlhausen noch bei einem anderen Skulpturenpfad vorbei gekommen. Hat mir nicht so gefallen. Da gibt es auch noch ein Treidelschiff.

Skulpturenpfad

Der Weg nach Berching ist dann etwas öd und ich hab mich dann auch verfahren. Da mein Knie etwas schmerzte bin ich dann auf einem Asphaltradweg parallel zur verkehrsreichen Straße mit vollster Unterstützung des Akkus nach Neumarkt zum Zug gefahren. Nicht so voll. Platz fürs Rad.

Berching


Regensburg

 Gestern bei frühlingshaftem Wetter mit dem Zug nach Regensburg. Mein Plan zuerst mit der S-Bahn nach Neumarkt zu fahren und dort Anschluss zum Bummelzug zu haben, schlug fehl: Zugausfall ! Deshalb mit der U-Bahn nach Nürnberg. Die lange Wartezeit auf den schnellen Regionalexpress überbrückte ich mit einem Abstecher zum Aufseßplatz: Der Schocken-Carré ist ein Schock (Riesenbaugrube / Riesenabsperrungen / sieht nach Baustillstand aus). Der Kopernikusplatz auf der anderen Straßenseite hat mich entschädigt: Überraschend sauber und ein guter Bauernladen ...

Der RE 50 pendelt zwischen Nürnberg und Regensburg und bleibt an den Endstationen ca. 20 Minuten stehen. D.h. man kann ohne Hetze schon Platz nehmen und eventuell eine Stelle fürs Fahrrad finden (sehr beschränkt).

In Regensburg habe ich bei der Tourist-Info eine  App entdeckt, die ich mir heruntergeladen habe: Lauschtour mit Stadtrundgang - phantastisch. 

hintern goldenen Turm

an der Dombauhütte

Vorteil ist, dass man den Rundgang unterbrechen und später fortsetzen kann. So bin ich dann nach dem Brötchen aus der Wurstkuchl über die Steinerne Brücke rüber in den Stadtteil Stadtamhof . Die Cafes waren voll . 

Ich fand dann einen Platz bei der Kuchenbar. Bin dann noch etwas runter zur Donau und bis zu einem Fußgängersteg flaniert . Dort ein Schauspiel der besonderen Art:


Zurück auf der Promenade und die unterbrochene Lauschtour vollendet.


Da ich noch über viel Zeit hatte bis zum schnellen Zug nochmal von der Westseite auf die Wöhrdinsel und mit dem Blick auf die Altstadt gemütlich verabschiedet:


Heino Jaeger

 In der Kunstgalerie Fürth ist momentan die Ausstellung "Man glaubt es nicht" zu sehen. Es dreht sich um den 1997 verstorbenen Künstler Heino Jaeger.

Olli Dittrich spricht von „gelebter Anarchie“, für Eckhard Henscheid war er „ein Genie“, ein „Mozart der Komik“. Und Loriot fragte: „Wie konnte es geschehen, dass Heino Jaeger 25 Jahre ein Geheimtipp blieb? Wir haben ihn wohl nicht verdient.“ 

Heino Jaeger? Sehr richtig, und zwar Jaeger mit ae. Man muss das betonen, denn der Mann, der zuletzt in einem Heim in Bad Oldesloe gelebt hat, zählt zu den großen Vergessenen des deutschen Humors. Aber was will man machen, wenn man sich Geschichten von Fliesenlegern ausdenkt, die alles zufliesen, auch das Taxi. Vom Ostflüchtling, dessen Möbel einlaufen, weil er zu viel heizt. Oder von der Frau des pensionierten Passkontrolleurs, die jetzt zu Hause immer den Ausweis vorzeigen muss, wenn sie ins Wohnzimmer will.

Man fällt auf mit solchen Geschichten. Und wenn man Glück hat, kommt man über einen Vetter von Pintschovius in Kontakt mit dem Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch, der einen begeistert ans Radio vermittelt. So ist Jaeger beim WDR und dem Saarländischen Rundfunk gelandet, hat Sendungen gemacht wie „Fragen Sie Dr. Jaeger“ und große Auftritte gehabt in Basel und anderswo. Er war ein Star in den Siebzigerjahren, jedenfalls in Künstler- und anderen eingeweihten Kreisen. Er hat sich als Maler gesehen, das vor allem. Aber gemerkt hat man ihn sich als einen Großmeister des Absurden. Er sah genau hin, auf all die Kalamitäten und Ungereimtheiten um ihn herum, und machte daraus funkelnde Komik. Aber er hatte auch einen furchtbaren Hang zum Alkohol und verlor mehr und mehr die Kontrolle. Er hauste in gammeligen Höhlen, geriet unter die Räder und stand 1983 in seiner verkohlten Wohnung in Hamburgs Martin-Luther-Straße, weil er zu viel getrunken hatte und die Zigarette noch glomm.

Er kam in die Psychiatrie, in die er sich schon früher immer hatte einweisen lassen, wenn ihm das Leben und die Welt da draußen zu viel wurden. Er war in Ochsenzoll in Hamburg, im SengelmannKrankenhaus in Bargfeld-Stegen (Stormarn) und die letzten zehn Jahre im „Haus Ingrid“, einer sozialpsychiatrischen Einrichtung in Bad Oldesloe. Dort auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde liegt er auch begraben.

Also eine tragische Figur. In Stade gab es 2022 eine große Retroperspektive. Nicht in Fürth kann gezeigt werden "Panorama der Jahrtausende" hier Ausschnitt

Jaeger war von 1967 bis 1973 am Harburger Museum. wo er museumspädagogische Illustrationen anfertigte und 1970 den Auftrag erhielt, das „Panorama der Jahrtausende“ künstlerisch umzusetzen. Unterstützt durch den Grafiker und Freund Harold Müller entstand bis 1973 ein 17-teiliges, 22 Meter langes Diorama, das die Veränderung der Umwelt durch den Menschen von der Steinzeit bis in die Gegenwart darstellt.  

Bei seinen ausgestellten Zeichnungen fiel mir auf, dass er sehr im Statischen verbleibt und Bewegung nicht so kann.


An Hörstationen kann man einige Episoden seiner Rundfunksendungen beim SR anhören. Z.B.:


nochmal Amberg

 Heute Nachmittag mit dem Zug nach Amberg (schneller Diesel). Diesmal spontaner Rundgang kreuz und quer mit einigen Entdeckungen. Gleich beim Bahnhof kann man diese Skulptur sehen:

 Erst zu Hause konnte ich erfahren, dass es eine Bürgerskulptur ist. Warum ist dort keine Erklärung zu finden ? Oder ist sie versteckt ? Ich ging dann innerhalb der östlichen Stadtmauer entlang und kam zu einem Knasthotel.

 

Man kommt an  Stadttoren vorbei und geht am besten an der Vils entlang zum Marktplatz.

Am Rathaus ist oben eine astronomische Uhr zu sehen, die kaum beachtet wird. Wir leben in Zeiten des gesenkten Blicks.

Kaffee wieder im Bootshaus - diesmal auf der Terasse mit Jacke - aber angenehm über der Vils. (Hier Film BR) - das Projekt ist phänomonal !

Dann noch in den Stadtgraben, wo ein Skulpturenpfad beginnt.  Freue mich schon auf den nächsten Besuch.

Fahrradtransport im RE 40 (nach Regensburg) kaum möglich. Habe aber gesehen, dass man von Hartmannshof (S Bahn) sehr schön den Etzelbach entlang Richtung Neukirchen fahren kann. Und dort könnte man gut über die Berge ins Pegnitztal rüber und mit der Regionalbahn zurückfahren.

Eingebranntes Bild

 Momentan komm ich nicht weg, da wir eine Baustelle in der Wohnung haben. Letzte Woche unternahm ich noch eine Rundreise (ca.400 km) : Neumarkt - Regensburg-München- Ingolstadt-Treuchtlingen. Es gab einige Schwierigkeiten mit den Zügen ... Ein Bild hat sich bei mir eingebrannt. Bei stark bedecktem Himmel riss kurz vor Landshut in der Ferne am Horizont der Himmel auf und wie eine Fata Morgana erschien weit weg eine Bergkette , fast schwebend, über so etwas wie Nebel. War nicht zu fotographieren - hätte vom Eindruck her auch nichts gebracht...(Ich gehe davon aus, dass es Berge der Alpen waren ?) Und dann konnte man nichts mehr wahrnehmen: Wälder, Hügel, Gebäude, Bahn ... Es hat sich in der Erinnerung eingebrannt und kommt nur entfernt an dieses Bild aus Namibia ran:

Rundfahrt Sulzbacher Land

 Gestern mit Geli ins Amberg- Sulzbacher Land. Gemütlich bis Etzelwang. In Kirchreinbach erst Einkehr in der Gaststätte "Goldener Stern" in Kirchenreinbach. Die Wirtsleute werden älter und auch manche Gäste. Das Essen war in Ordnung. Vor Jahren war ich öfter in Gegend. Man kann gut wandern. In der Nähe gibt es das Buchberghaus mit interessanter Geschichte. 

Wir fuhren dann weiter nach Amberg und machten uns mit dem ROLLZ auf in die Stadt. Es war noch recht großer Betrieb am Samstag. Sehr reizvoll ist ja, dass die Vils mitten durch die Stadt fließt. Wir machten vor Jahren dort schon mal eine Plättenfahrt. Auch im Luftmuseum waren wir schon mal. Wir fuhren ins Stadtmuseum und sahen uns wieder mal die Bilder von Prechtl an.

Darwin von Prechtl

Zum Abschluss dackelten wir zum Kaffeetrinken noch zum Bootshaus. Sehr gut renoviert.


bei Burgthann

 Gestern Nachmittag kurzer Zugtrip mit der S1 von unserem Haltepunkt Klinikum in Richtung Neumarkt. Ausstieg HP Burgthann. Geht recht schnell, da die Bahn von Nürnberg Hbf bis Feucht durchfährt. Die dazwischen liegenden Bahnhöfe werden mit der S-Bahn nach Altdorf bedient. Gute Lösung. Und dadurch fährt werktags jede S1 bis Neumarkt. Der HP Burgthann ist ideal zum Einstieg mit dem Fahrrad zur Tour am alten Kanal entlang Richtung Berg. Tolle Gegend ! Im Juni 22 hab ich dort noch eine schöne Rundtour (noch mit dem Auto als Zubringer) unternommen. Ich kann jetzt also ohne Verkehrsstress und Benzinkosten dort landen ...

Gestern machte ich nur einen Spaziergang im frühlingshaften Sonnenschein am Kanal Richtung Pfeifferhütte und fuhr dann ganz entspannt zurück ...

Eine gute und wichtige Rede

 Zufällig beim Zappen entdeckt: Bei allem Karneval - eine gute, ausgewogene Rede (Laudatio für Daniel Günther)  Hier das MANUSKRIPT !

In seiner "Käfigrede" hat Daniel Günther mit Stolz verkünden können: Das Parlament in Schleswig-Holstein ist AFD frei .... (hat so seine Gründe ...  siehe oben) 

Nachdem Daniel Günther den Narrenkäfig bestiegen hatte, sagte er von sich selbst, dass der Norddeutsche wahrhaftig nicht bekannt dafür ist viel zu sprechen und konterkarierte seine eigene Erkenntnis mit einer 30-minütigen Rede, die sich durchaus hören lassen konnte. Auch seine Worte waren sehr politisch und an den aktuellen politischen Ereignissen angepasst. „Wir leben in einer Zeit, wo wir wieder Heldinnen und Helden brauchen, in Europa, in Deutschland. Und wir alle, die auch hier sind, müssen wieder Heldinnen und Helden sein“, sagt er. Wie man dazu gelangen kann beantwortete er gesanglich -zur Überraschung des Publikums- mit einem Lied der Höhner „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Hofläden Gustenfelden

Gestern zum Monatseinkauf nach Gustenfelden und die Hofläden besucht. In der Mühle ist auch ein Cafe!

Zum Mittagessen haben wir das Gasthaus Spachmüller in der Nähe ausprobiert. Hat alles gepasst (Suppe aus Süßkartoffel / Cordon bleu / Karpfenfilet _ etwas salzig)

Nachtrag: Fabian Oppolzer

 In einem Schaufenster in Ingolstadt sah ich dieses Bild (es hat mich fasziniert):

Es ist von Fabian Oppolzer, einem sehr vielfältig arbeitenden, kreativen und handwerklich perfekten Künstler. Chapeau !

Eichstätt und Ingolstadt

 Gestern große ÖPNV Tour bei bedecktem Wetter: Zuerst mit dem schnellen RE1 bis Kinding und dann mit fast leerem Bus nach Eichstätt. Der Zug hatte Verspätung, aber der urige Fahrer hat gewartet: "Wir sin des gwoond". Und los ging es erst im Karacho durch das wunderbare Anlautertal. Ab Titting (Brauerei Gutmann) gemütlicher nach Fahrplan.

In Eichstätt gleich zur Tourist-Info und weil ich so einen "sportlichen Eindruck" hinterließ wurden mir eine Menge Radler- und Wanderkarten gratis übereignet. Nette Damen ... Dann unter nebligen Himmel und leicht fröstelnd erst einen Cafe mit wunderbarem Kuchen (Cafe Eder) Spaziergang durch Barock und katholischer Herrschaft. (Sehenswürdigkeiten)





Und dann das: 


Ein Rebell legt sich seit Jahren mit der Kirche an, dekoriert eine Schaufensterfront mit "Blasphemie" und liebt den Konflikt. (Seine interessante Bildergalerie wird von google gestoppt !)
Da der Nebel runterkommt und mich fröstelte, fuhr ich mit dem Zug nach Ingolstadt. Vom Hauptbahnhof mit dem Bus Richtung Donau und Altstadt. Ausstieg am Brückenkopf und von den Resten der Bastion fast erschlagen. Dahinter liegt der Klenzepark. Ich bin etwas an der Donau entlang und dann rüber zum Neuen Schloss. Das Armeemuseum hat mich nicht interessiert. Ich weiß aber jetzt warum die Ingolstädter die Schanzer sind.



Dann noch etwas in die Altstadt rein und ins Münster rein. Hier wieder bei aller Großmächtigkeit das Muffige der Kirche mit Seitenaltären, Beichtstühlen und Prunk.




Mit dem Doppelstock gemütlich zurück durchs Altmühltal nach Treuchtlingen. Dort guter Anschluss nach Nürnberg ....
Neben der DB-App hilft mir speziell für Busse ins Land die Mop-App Bayern....