Sonntagstour

 Gestern war es sonnig und eine Menge Leute war unterwegs. Wir wollten nur zum Kaffeetrinken nach Simonshofen fahren ins Dorfcafe

Danach haben wir uns noch auf eine gemütliche Tour auf Nebenstraßen durch das Hersbrucker Land südlich von Henfenfeld aufgemacht. Schade, das etwas versteckte Cafe "Zur Bergfee" in Hardenberg oberhalb Happurg musste schon nach der ersten Coronawelle schließen ... Vorbei gekommen sind wir noch in Lieritzhofen an der empfehlenswerten Gaststätte "Zur Schmiede".

Die Wahrheit ist der Feind

 Die Eskalation in der Ukrainefrage bis zum momentanen Krieg hat seine Entwicklung. Sie fängt spätestens in der 3. Amtszeit als Präsident von Putin im Jahr 2012 an. Über diese Entwicklung lese ich momentan dieses Buch von Golineh Atai:

Im Klappentext von 2019: Seit dem „Anschluss“ der Krim erfindet sich Russland neu: als eine Großmacht, die chauvinistisch spricht und aggressiv handelt. Das sagt Golineh Atai, die für ihre Berichterstattung aus Moskau vielfach ausgezeichnet worden ist. Sie erklärt die tieferen Gründe für eine Politik, die im Westen vielfach kaum wahrgenommen, in falsche Vergleiche heruntergebrochen oder einfach verdrängt wird. Die Wahrheit ist: Russland sieht sich im Krieg. Und Russlands Aggression existiert darüber hinaus auch in alten und neuen globalen Medien, im Cyberspace, im Wirtschaftsraum. Eine der besten Kennerinnen Russlands erklärt, warum Russland die globale Ordnung offen herausfordert – in einer Zeit, in der die Fortdauer ebendieser Ordnung ungewiss ist.

Die Reaktion von Russia Today (RT) blieb nicht aus: Das neue Buch der ehemaligen ARD-Russland-Korrespondentin Golineh Atai beschreibt geopolitische Krisen aus westlicher Sicht. Wer das gesamte Instrumentarium westlicher Desinformation am Werk sehen möchte, für den ist das Buch ein Muss. Es hat Lehrbuchcharakter.(hier der link)

Auch die Journalistin Gabriele Krone - Schmalz hat 2015 ein Buch über die damalige Situation herausgegeben : Russland verstehen . Hier hat sie sich zum Vorwurf der Putin-Versteherin geäußert.

Insgesamt ist die momentane Situation hoffnungslos und verfahren. Erinnert an 1938 / 1939 ....

Das ist Journalismus

 In meinen nun schon stundenlangen Recherchen zu den Zuständen in der Ukraine bin ich auf die Journalistin  Golineh Atai gestoßen, die 2014 in dem Land war. Sie ist mutig ! Sie hat einige Preise bekommen:

 Und wenn man Sie am Bildschirm erlebt, dann sehr berechtigt. Hier ein Beitrag in you tube zum Anlass ihrer Preisverleihung 2014 ...


Fehlgriff

 

Ich hab mir dieses Buch gekauft:

Michael Hampe (Hg.), Kai Marchal (Hg.)

Weisheit

Neun Versuche

Verlagsankündigung»Weisheit« ist ein Begriff, mit dem die westliche Philosophie heute wenig anfangen kann, und doch waren es die Gründerväter auch der westlichen Philosophie, allen voran Sokrates, die sich mit der »Weisheit« beschäftigt haben. Immer geht es ihnen darum, das Leben zu ändern und dem Getriebe unserer Welt, die wir heute als kapitalistisch bezeichnen, zu entkommen. Michael Hampe und Kai Marchal unternehmen nun zusammen mit anderen Wissenschaftler:innen und Poet:innen den höchst anregenden und durchaus vergnüglichen Versuch, Konzepte von Weisheit – seien sie theoretisch, narrativ, poetisch, kontemplativ oder meditativ – näher zu bestimmen und zu vermitteln – in der Überzeugung, dass die allgemeine und sich stetig vertiefende Kenntnis der Lebenslehren der unterschiedlichen Kulturkreise nicht nur akademisch eine dringende Aufgabe darstellt, sondern auch für ein mögliches, globalisiertes, friedliches, gedeihliches und auf Dauer fortsetzbares Alltagsleben von Bedeutung ist. 
Ich hatte die Erwartung einer begrifflichen Klärung. Doch war es irgendwann anstrengend und langweilig. Ich blätterte mich dann so durch und legte das Buch aus der Reihe Fröhliche Wissenschaft zur Seite ...
Die Rezension in der Süddeutschen Zeitung sagt viel aus und gefällt mir: Die verschiedenen Beiträge sind Mischungen aus Erfahrungen und Analysen. Und das Ausgesetztsein, das zum Berichten über Selbstvervollkommnungsversuche gehört, bringt es notwendig mit sich, dass dieses ganze Weisheitsprojekt zwischen dem Erhabenen und dem Lächerlichen oszilliert. Dies wird durch eine rahmende Kettenbrief-Spielerei zwischen den Aufsätzen selbst ironisiert. Da darf etwa Gert Scobel mit großem Ernst über die Vorzüge des Meditierens schreiben, was er auch schon in eigenen Büchern getan hat, oder ein Fan des Tai-Chi (das sind die, die sich in Parks in Zeitlupe bewegen) darf erläutern, was das Ziel diverser Selbst-Übungen ist: einen Zustand der Inhaltsleere zu erreichen.

Diese Nicht-Konzeptualisierbarkeit dessen, was das Ergebnis langer Arbeit an sich selbst sein soll, macht die Weisheitslehren angreifbar und unangreifbar zugleich. Man kennt das schon von der Kritik an den Stoikern in der Antike: das Ideal des Weisen sei großartig, nur sei es so vollendet, dass noch nie jemand einen leibhaftigen Weisen gesehen habe. Genau so wandert man mal beeindruckt, mal ratlos durch diesen Sammelband. 

Der Künstler Günter Rückert

 Im Potcast WDR 5 hab ich ein Portrait des Künstlers Günter Rückert gehört. War mir sehr sympathisch. Auch sein Statement zum Kunstbetrieb gefällt mir:

Kokolores und Knete Gedanken zum Kunstbetrieb 

Wissen Sie, warum ich niemals eine Galerie eröffnen würde? Weil ich ständig Künstler ablehnen müßte. Ich könnte es nicht übers Herz bringen, so ein armes Schwein, das mit seiner Mappe vorbeikommt, die von Herzblut nur so trieft, abzulehnen. Übrigens, kennen Sie die häufigste Form der Ablehnung? Der Galerist setzt sein ´Alles schon mal dagewesen ´ - Gesicht auf und sagt: „Gefallen mir sehr gut, Ihre Arbeiten“. Aber das nur nebenbei. Ich wüßte auch sonst keinen vernünftigen Grund, Galerist zu werden. Wissen Sie einen? Wäre es nicht besser, Brötchen, Fernseher, Käse, Zahnersatz oder sonst irgendwas zu verkaufen, was Menschen wirklich brauchen? Warum ausgerechnet Kunst, Fragezeichen? Ich nenne Ihnen mal die vier häufigsten Gründe: 

1. Die Gattin eines Arztes eröffnet eine Galerie, um durch die laufenden Unkosten die Steuerlast des gut verdienenden Ehemannes zu senken. Die größte Galeriedichte in Deutschland, bezogen auf die Einwohnerzahl, finden wir auf Sylt 2. Ein Künstler, der es nicht geschafft hat, der ständig in Galerien abgewiesen wurde, eröffnet selber eine Galerie, um endlich auf der anderen Seite zu stehen. 3. Es gibt Menschen, die sind besessen davon, Bilder einzurahmen, und eine Galerie bietet eine tolle Gelegenheit, diese Neurose auszuleben. 4. Eine Galerie kann auch ein Ort sein, gewisse kriminelle Energien auszuleben. Das laß ich jetzt mal so stehen. Dazu später mehr. Oder doch, ein ganz kleines Beispiel: Ein Galerist lernt im Urlaub einen italienischen Künstler kennen. Er macht ihm folgenden Vorschlag: Du gibst mir 30 Bilder in Kommission und ich organisiere in Deutschland Ausstellungen für dich. Für jede Ausstellung bekomme ich eins deiner Bilder als Aufwandsentschädigung. Si, va bene, sagt der Künstler, der jetzt international ins Geschäft kommt. Anschließend organisiert der Galerist also Ausstellungen: Stadtbücherei Kamen, Kolpinghaus Meschede, Stadtsparkasse Lünen, Pizzeria Napoli in Ottmarsbocholt usw. Im Nu sind 30 Ausstellungen gelaufen und alle Bilder gehören dem Galeristen. Und die, die er vielleicht verkauft hat, waren solche, die er als Aufwandsentschädigung schon eingesackt hatte. Der Künstler sieht keinen Pfennig Geld und keins seiner Bilder wieder. Das ist nur einer von vielen , vielen legalen Tricks. . Alle Privatgaleristen sind entweder Gangster oder nach zwei Jahren pleite. 

Aber wenn eine Galerie schließt, melden sich plötzlich die Käufer:“ Hören ´se mal, Sie haben da doch so einen schönen Grafikschrank? Was woll´n se dafür haben?“ Galerien sind eintrittsfreie Museen samt Kantine, Gesprächstherapie und Partyservice, deren ruhige Atmosphäre durch Kunst nur leicht gestört wird. Galerien sind Orte, durch die hektoliterweise Sekt und Orangensaft, tonnenweise Knabbergebäck und unendliche Wolken geistreichen Geschwafels gepumt werden. Das Wort ´Galerie´ kommt übrigens nicht von Galle, auch nicht von Galeere , Galerien hießen im 10.ten Jahrhundert die Vorhallen der Kirchen, in denen die Heiden, Obdachlosen und Zocker rumlungerten und ihre Geschäfte machten. 

Heute werden allerdings nicht die Galeristen dafür kritisiert, daß sie mit Kunst handeln, sondern den Künstlern wird vorgeworfen, daß sie mit ihrer Kunst Geschäfte machen wollen, daß sie ihre Bilder verkaufen wollen. „ Das Ziel des Künstlers wie das von jedermann in diesen Zeiten ist das Geldverdienen, nicht etwa das Streben nach Ruhm wie in früheren Zeiten.“ Das sagte Plinius, der Ältere, ein Zeitgenosse Neros. Nero, der sich selbst für den größten Künstler aller Zeiten hielt, kann er damit aber nicht gemeint haben. Nero, dessen Spezialität schon damals die Performance war, posierte vor dem brennenden Rom, klimperte auf seiner Lyra und sang dazu:“ Unum Navigium adveniat.“, zu deutsch: Ein Schiff wird kommen. Keiner verstand ihn und Geld hat er dafür auch nicht gekriegt. Aber wer im Nebenjob Kaiser von Rom ist, muß auch nicht mit der Mappe unter dem Arm durch die Galerien tingeln, in der Hoffnung, irgendwann im Leben einmal auf das Durchschnittsgehalt eines Edekaverkäufers zu kommen. 

Aber fangen wir doch mal ganz von vorne an. Wann ist ein Bild Kunst? Man sollte doch meinen, wenn ein Künstler im Atelier ein Werk fertig hat. Falsch! Erst, wenn dieses Werk durch Galerie, Kunstverein, Museum oder Privatsammlung adoptiert wird, wenn es durch die Mangel des Soziologen- und Feuilletonistengeschwafels der Kunstund Kulturkritiker gedreht wird, dann ist es Kunst. Und sieht am Ende immer noch so aus wie im Atelier. Aber, was das für ein Werk ist, das ist ziemlich egal. Der Kunstbegriff ist soweit erweitert, daß er sich in den Tiefen des Nichts, nein, noch genauer, in den unendlichen Weiten der Nichtigkeit verloren hat. Wabernder Kunstdunst quillt trübe durch die Museen und Fachzeitschriften und suggeriert in jedem Haufen Irgendwas die Chiffre des Höchsten. Beuys heiliges Leben und Labern. Aus jedem Bohrloch, aus jeder Altkleidersammlung, Tomatendose, Käserinde oder Schweinestall wird die Erleuchtung des wahren Gottes gequetscht, auf daß der Kunstbetrieb den ganzen Krempel übernehme. Man kauft nicht Kunst, man kauft den Kommentar. 

 Und die Künstler? Ein Künstler tut nie das, was verlangt wird. Auch falsch!. Die Welt wäre ja voll von Kunstwerken, die kein Mensch verlangt hat. Es gibt jede Menge Künstler, die dieses Spiel mitmachen. Man braucht sich nur an ein paar einfache Regeln zu halten: Kunst ist auf jeden Fall schon mal das, was von den Nazis verboten würde. Da liegst du immer richtig. Male eine simple Stadtlandschaft und nenne sie „Straße der Gestapo“, hau ein paar wirre Linien auf die Leinwand und nenne es „Gaskammerblues“, vergiß nicht, durch schrundig aufgespachtelte Oberflächen deine innere Aufgewühltheit zu demonstrieren, das kommt immer gut, ein kindlicher Strich wird seit Picasso auch immer gerne genommen und seit Anfang der 80ger (Stichwort Neue Wilde) gehören alle Arten von Körperausscheidungen ebenfalls zum Repertoire. Und, wenn du es dann noch schaffst, dich einigermaßen gut selbst mit zu verkaufen, eine gestrickte Kappe auf dem Kopf, eine speckige Lederjacke, Ränder unter den Augen und eine Feder im Arsch, dann bist du im Geschäft. Zumindest als männlicher Künstler, als Künstlerin noch lange nicht. Frauen sind unerwünscht. 

 Dafür werden aber die meisten Galerien von Frauen geführt. Eine beliebte Kombination ist: Galeristin, die von ihrem Mann lebt, stellt Künstler aus, der von seiner Frau lebt. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zur Hauptsache: Zum Geld

Immanuel Kant von G.Rückert

Sonniges Wochenende

 Gestern zu Fuß eine Rundtour am Atzelsberg.Die Gaststätte hat am Wochenende offen.

Heute längere Fahrradrunde über Langenzenn. Die Natur ist in Erwartungshaltung ...

Hainberg

 Gestern bei Sonnenschein am Hainberg gewesen. 

 Es gibt dort einen See, den wir mal im Sommer entdeckt haben. Ich habe lange gebraucht, um ihn wieder zu finden. Lohnenswert auch in der vegetationsarmen Zeit.Hier noch ein Tipp für Ausflug mit Kindern ... Meine Impressionen:







Hier noch ein Naturvideo ...