letzte Tour

 Bei frühlingshaftem Wetter (14 Grad !) letzte Fahrradtour in diesem Jahr gemacht. Sonne und leichter Wind bei einer Runde in der Umgebung. 


Leider fangen Sie gerade wieder das Knallen an - hätte so gemütlich sein können....

Uwe Timm: ROT

Mit Eifer in 2 Tagen gelesen : UWE TIMM : ROT  (erschienen 2001)

 Uwe Timm legt einen Roman vor, der mit erzählerischen Mitteln in den Bewusstseinshaushalt der 68er eindringt. Thomas Linde heißt sein Held, ein ehemaliger "Rädelsführer" der Studentenbewegung, der sich nun als Beerdigungsredner und Jazzkritiker durch ein bildungsbürgerliches Leben bewegt. Seine Ideale sind ihm nicht gänzlich abhanden gekommen; eine große Rolle spielen sie allerdings auch nicht mehr für ihn. Er ist zum Pragmatiker geworden, gerade noch ein paar Schritte vom Zyniker entfernt. Die Utopien sind tot. Der wilde Aufbruch hat sich längst in eine zaudernde Melancholie verwandelt. Die Vergänglichkeit wird plötzlich konkret. 

Aber noch einmal kommt alles zurück: Linde erhält den Auftrag, eine Grabrede auf einen gewissen Lüders zu halten, der sich rasch als der frühere Kampfgenosse Aschenberger entpuppt, einer, der seinen linken Grundsätzen nie abgeschworen hat. In Aschenberger kristallisiert sich das verloren Gegangene - ein kompromissloser Idealismus, der auch vor terroristischen Anschlägen nicht Halt macht. Linde entdeckt bei den Recherchen für seine Rede auf Aschenberger nicht nur eine Unzahl von Karteikarten, beschrieben mit aphoristischen Theoriebruchstücken , die seltsam unzeitgemäß und wahr klingen; er findet zudem Sprengstoff und Notizen, die darauf schließen lassen, dass Aschenberger die symbolisch hoch aufgeladene Siegessäule in die Luft sprengen wollte.

Thomas Linde sieht sich plötzlich eingeholt: Auf der einen Seite frisch verliebt in eine 21 Jahre jüngere Frau, die in ihm nicht zuletzt ein interessantes Fossil einer untergegangenen Zeit entdeckt. Auf der anderen Seite der Sprengstoff, den er fortan mit sich schleppt - eine Verpflichtung gegenüber einer verratenen Vergangenheit. Hatte sich Aschenberger Thomas Linde nicht nur als Totenredner, sondern auch als ausführendes Werkzeug seiner Pläne gewünscht?

Uwe Timm lässt in einem traditionell und souverän erzählten Roman ein Panorama der jüngsten deutschen Geschichte entstehen: die Risse, die durch die Linke gehen, das Unerledigte, das die Generation explosiv mit sich herumträgt, der Drang nach einem richtigen Leben im falschen. Längst etabliert bleibt für die Fiftysomethings, die sich nur schwer ihr Altsein eingestehen, allein die Erinnerung an den Traum von einer anderen Welt. Eine bessere haben sich die meisten 68er längst geschaffen: Der Toscana-Freund und Weinkenner taucht hier als klischeehafte Figur nämlich ebenso auf wie eben der unverbesserliche und darob gescheiterte Weltverbesserer. Das ist alles ein bisschen so, wie man es sich vorstellt. Uwe Timm zeigt zwar die Brüche in den Biografien, aber die kennen wir zur Genüge. Auch die Menschen, durch die sich diese Widersprüche im Lauf der Zeit gefressen haben, geistern ja tagtäglich und recht erfolgreich durch die Medienlandschaft. Bei Timm sind sie oft nicht mehr als Abziehbilder. Aus: https://literaturkritik.de/id/4286 

Von ihm hatte ich auch gelesen : Der Mann auf dem Hochrad 


Schicksal der Juden in Fürth

 Da gestern ein Gespräch über die Arisierung von jüdischen Besitz in Fürth stattfand hab ich mir heute nochmal meine Notizen zu dem Thema angesehen. Bei der weiteren Recherche ist mir wieder einmal die umfangreiche Tätigkeit von Naomi Blume auf den Bildschirm gekommen.

Ihre sehr informative Website„Jüdische Fürther“ ist umfangreich. Erschütternd ist z.B. auf dieser PDF-Seite die genaue Chronik über die Vorgehensweise der Nazi-Bürokraten, ohne deren Mitwirkung der Vernichtungsfeldzug nicht möglich gewesen wäre. Auch das Gedenkbuch über die Opfer der Shoa in Fürth ist auf der Seite einsehbar.

Ergänzend: Mein Blog-Eintrag : ERSCHÜTTERND ....

Wilder Stadtwald

 Welch ein Glück: Gestern noch auf hart gefrorenen Pfaden im Stadtwald gewesen. Heute und die nächste Woche wird es dort bei Plustemperaturen teilweise wieder matschig werden ...

Sehr abenteuerlich ist es dort oben in den aufgelassenen Steinbrüchen, da dort durch umgestürzte und schon bemooste Bäume ein Verhau entstanden ist, der beim noch vorhandenen Raureif Urwaldbilder entstehen ließ. Hatte leider keine Möglichkeit zum Fotografieren dabei ....

Die Sendung mit der Kunst

 Die Villa Concordia in Bamberg hat aus der Corona-Not etwas kreatives gemacht: 

Die Sendung mit der Kunst (alle Folgen auf you tube zu sehen)

Das falsche Buch

 Eigentlich wollte ich ja dieses Buch als e-book:


Ich hab mir aber durch ein Versehen (Augen auf beim Kauf !) heruntergeladen:


Ich habs gelesen: Ein Sammelsurium aus Fakten, Behauptungen und einiges an  Erich Fromm (Haben und Sein), den ich sehr wohl akzeptiere // Zusammengeschrieben aus vielerlei Quellen / Für diesen Unsinn gab er keine Quelle an: Durch das Verbrennen von Kohle seit Mitte des 19. Jahrhunderts verringerte sich der Sauerstoffgehalt der Luft weltweit von 21 auf 19 Prozent. In stark betroffenen Gebieten sogar auf 12 Prozent.
In der Literaturliste sind sehr viele Bücher aus dem Kopp-Verlag angegeben. Nach Wikipedia:
Der Verlag vertreibt eigene und fremdverlegte Bücher und andere Medien zu gesellschaftlichen und politischen Themen u. a. rechtsesoterischegrenz- und pseudowissenschaftlicheverschwörungstheoretische sowie rechtspopulistische und rechtsextreme Titel.


Bald Weihnachten

 Mit Sophie hab ich endlich unseren  Herbstbaum zum Weihnachtsbaum umgestaltet.




Rückenprobleme

Da ich gestern die Jahresvideos von der Enkelin am Computer als Film zusammengebastelt habe, zeigten sich heute Rückenprobleme. Also auf zum Laufen... Ergebnisse hier ... 


Köstlichkeiten

 Heute wieder mal "Gasthaus Fetz" in Götteldorf. Wir hatten Gelegenheit uns etwas mit dem Eigentümer Johannes Fetz zu unterhalten. Er obsolvierte eine Lehre als Koch im Schindlerhof. Später arbeitete er bei Neubauer im "Schwarzen Kreuz" bis der insolvent wurde, da das Höherpreisige in Fürth nicht angenommen wurde. Investition über 1 Million in den Sand gesetzt. Seit 2013 betreibt der Johannes in Götteldorf das Wirtshaus seiner Familie weiter und hat es (für mich) zu einem Gourmettempel mit zivilen Preisen entwickelt. Bio und regional sind sein Motto. Nicht zu vergessen ist, dass er weiter mit seinen Eltern den Biobauernhof mit Vermarktung betreibt ...

Wir hatten als Vorspeise einmal ein köstliches Gericht aus Rote Bete und Ziegenkäse. Wunderbar war, dass das Gemüse 4-fach vorhanden war: Als Mus, eingelegt, geräuchert und als weiße Bete.

Geli hatte eine sehr gute Schwarzwurzelcremesuppe mit kleiner Käsestange


Im Hauptgang machte ich vegetarisch weiter: Kürbisgnocchi mit Unterlage aus gebratenem Wirsing. Ein Gedicht !


Geli hatte eine überaus zarte Ochsenbacke serviert auf einem Püree sowohl von Rote Beete und auch von Pastinake

Zum Abschluss gönnten wir uns noch gemeinsam eine Dessertvariation verschiedener Sorbets und Kürbiseis mit einem Stückchen Schokokuchen und karamellisiertem Kürbiskuchen. Die Abrundung. Und alles unter 50 Euro (da wir wenig getrunken haben ...)
Zu meinem Geburtstag hab ich die engere Familie am nächsten Wochenende dort zum Genießen eingeladen ...

Wieder mal: Enzensberger

Habe online gelesen:  

erschienen 2012
Die zwanzig Beiträge umfassen jeweils 5 – 6 Seiten. Das Buch eignet sich daher für eine Lektüre in kleinen Portionen so gut wie für einen unterhaltsamen Nachmittag. Wie nun sind diese Essays gearbeitet? Sie sind keineswegs akademische Abhandlungen mit möglichst komplizierten Titeln, sondern bewegen sich regelmäßig von einer scheinbaren Alltäglichkeit hin zu einer grundsätzlichen Betrachtung.
Ein Essay, sagt Enzensberger, sei ein diskursiver Text, bei dem er am Anfang noch nicht wisse, was am Schluss dabei herausspringe. Als Leser stellt man sich den Autor vor, wie er seinen Blick durch das Arbeitszimmer gleiten lässt. Aus der alten Theaterkarte kann ein Text über die Zumutungen der Kulturindustrie und die eigentümliche Faszination des Publikums werden. Der Wirtschaftsteil der Zeitung lädt zu einer Betrachtung von aberwitzigen wirtschaftswissenschaftlichen Hypothesen ein, die Finanzkrisen auslösen. Ein Kaffeefleck auf dem Hemd wird zur Verteidigung der Unreinheit als Prinzip moderner Gesellschaften. Das alte Foto an der Wand wirft die Frage auf, wie Fotografie unser Bewusstsein beeinflusst. Und, überhaupt, kann man nicht vom Schreibtisch aus Nationen erfinden?
Enzensbergers kleine Texte sind immer klug und unterhaltsam. Und sie sind meinungsstark im dialektischen Sinn: Man spürt Enzensbergers Freude, wenn er zur allgemeine Verblüffung sechs Milliarden Experten in der Weltbevölkerung vermutet oder einen Abgesang auf die (verwirklichte) aufklärerische Forderung nach Transparenz formuliert. Langweilig wird dem Leser in diesem Panoptikum keinesfalls.
Man kann die Essays zwar in 10 Minuten lesen, es lohnt sich aber die Zeit auszudehnen oder das Eine oder Andere mehrfach zu lesen. Ich werde es mir als Büchlein kaufen ....

Potcast Beethoven

 Auf dem Smartphone habe ich mir die App von ARD Audio heruntergeladen. Beim Sender BR Klassik hab ich entdeckt: Udo Wachtveitl erzählt Beethovens Leben . Sehr interessant und aufgebaut in 10 aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten: Revolution und Kriege, Ängste und Hoffnungen wühlen Europa zu Beethovens Lebzeiten auf. Auch die Musikwelt ist im Umbruch. Vor dem Hintergrund des großen historischen Panoramas zeichnet sich in der Hörbiografie die ganz persönliche Geschichte des radikalen Individualisten Beethoven plastisch ab. Eine Hauptrolle spielt dabei die Musik: ständig auf neuen Wegen, effektvoll und tiefsinnig, schrullig und poetisch, sinnlich und philosophisch. Musik, Erzählung und Zitate greifen in der Hörbiografie ineinander. Aus Briefen und anderen Quellen ergibt sich ein detailliertes Lebensbild des Komponisten.

Buch über eine großbürgerliche Familie

 Über die online Ausleihe der Stadtbibliothek hab ich mir das Buch MEIN GROSSVATER STAND VORM FENSTER UND TRANK TEE NR.12 von Naomi Schenck ausgeliehen. Es wurde folgendermaßen angekündigt und erweckte meine Neugier: Als der brillante Chemiker Günther Otto Schenck stirbt, hinterlässt er seiner Enkelin Naomi ein ungewöhnliches Erbe: Sie soll seine Biographie schreiben. Naomi hat ihren Großvater geliebt, doch immer war da ein Gefühl, dass nicht alles gut gelaufen war in seinem Leben. Als sie sich auf die Suche macht, entdeckt sie, dass er, der vermeintlich unpolitisch war, 1933 in die SA eintrat. Was bedeutet das? Warum wusste keiner in ihrer Familie davon? Und wie treffen Menschen ihre Lebensentscheidungen?


Anfangs fand ich das Buch interessant, da es viel über die Zusammenhänge und Lebensentwürfe berühmter deutscher Wissenschaftler in der Nazizeit und danach enthält. Wäre das vielleicht ein Geschenk für meinen Chemikerfreund ? Schenck enttäuscht aber die zu Beginn geschürte Erwartung , dass sie schließlich doch etwas Aufregendes über das Wirken Günther Schencks in der Nazizeit in Erfahrung bringen könnte. Die Recherchearbeit ist mehr ein Stochern im Nebel der großväterlichen Biografie. Die Autorin versammelt dabei viel Wahrscheinliches, wenig Sicheres. Manchmal ist es sehr ausufernd. So z.B. als die Familiengeschichte der Schencks vom Mittelalter ab verfolgt wird. Der Stil Naomi Schencks führt dazu, dass man ihr auf ihren mäandernden Wegen nicht immer gern folgt. Sie streut Dialoge ein, die manchmal arg banal klingen; es gibt etliche Wiederholungen und die Namensvielfalt der erwähnten Personen verwirren. Sie gibt zum Ende selbst zu, dass es letzten Endes nicht um die Biographie ihres Großvaters ging, sondern um ihren Versuch des Schreibens. Hat zum Schluss gelangweilt.

Fröbelsterne

 In dem Bastelladen Idee in Nürnberg, hab ich mir Material zur Herstellung von Fröbelsternen besorgt. 


Die Grundform des Sterns konnte ich gut herstellen, hatte aber dann Schwierigkeiten mit den "Höckern". Trotz Anleitungen bei you tube wurden meine anders. Immerhin auch was:

 

Ergebnis eines Nachmittags: 4 Sterne wurden garnichts. Nach verbissenen Recherchen und weiteren Versuchen meinen "Fehler" zu finden: 6 Sterne nach meiner Methode ...

Rund um Neuziegenrück

 Gestern mit Long eine kleine Tour bei Neunhof an der Zenn. Geplant war:

Haben uns aber etwas verlaufen. War nicht schlimm, da trotzdem schöne Impressionen am Rand von wilden Hecken.



Einkehr im Zenntaler Hof.

Buch: Wofür stehst Du?

 Gelesen: Von  Axel Hacke, Giovanni di Lorenzo   Wofür stehst Du?  Was in unserem Leben wichtig ist. 

Axel Hacke, Schriftsteller und Journalist, und Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der „Zeit“, schreiben, mal heiter, mal ernst, über „große“ Themen wie Politik, Familie, Krankheit, Gerechtigkeit und Integration. Diese Themen gehen sie sehr persönlich an, man erfährt viel über ihr Leben von der Kindheit bis heute, ihre politischen Überzeugungen und den Wandel derselben. Als “ Plädoyer gegen die Gleichgültigkeit“ möchten sie ihren Dialog verstanden wissen.

Als Geschichtsbuch und Buch zur politischen Bildung der anderen Art könnte man „Wofür stehst Du?“ auch bezeichnen. Es macht nachdenklich, was die beiden da erzählen, hinter so manchem vordergründig Komischen stecken kleine Tragödien und manch kleine Tragödien werden herrlich lakonisch geschildert. Mit sich selbst sind Hacke und di Lorenzo auch alles andere als unkritisch- glücklicherweise, denn das ist ein weiterer Pluspunkt dieses Buches.

Kann man gut lesen ....

Schwabach

 Heute Ausflug nach Schwabach um in einer kleinen Galerie die herrlichen Zeichnungen von Babette Brühl anzusehen. Die Werke sind auch hier zu betrachten ...



Die Künstlerin hat ein großes Repertoire und hat z.B. auf der Ortung 11 die Goldkinder ausgestellt. Sie erhielt damals (2019) den Publikumspreis ...


Die großen Tuschezeichnungen in der Galerie haben mich sehr beeindruckt. Als kleine Erinnerung hab ich mir preiswert ein kleines Heftchen und einen Kalender gekauft.

Die Sonne kam heraus und ein kleiner Rundgang war lohnend. Die Stadt mausert sich immer mehr ...


Ferienaktion

 Mit Oskar (11 Jahre) habe ich ein 2-Tages-Programm absolviert. Zuerst die Römer bei Weißenburg ...

Besuch des Römermuseums , der Therme und des Kastells Biriciana . Auf der Rückfahrt noch am Fossa Carolina  in Graben und nach  Theilenhofen zum Rest einer Therme vorbei ...

Heute Industriemuseum in Lauf und Ofenwerk mit Oldtimern zum Besichtigen ...

Gaststätte versus Abfüllstation

 Bei einer Wanderung im Kleinziegenfelder Tal war ich mit Klaus  zum Speisen im netten Gasthof Zöllner. Sehr gute Forelle - angenehmes Sitzen ...

Kontrastprogramm am Samstag: Fränkische Abfüllstation in Steinbach Gasthaus zum Wiesental. Kommen und Gehen bei preiswertem Essen. Recht unruhig und Publikumskino ...

Schön: Neuer Automat mit Fertigessen !

Nächte mit Bosch

 Das erste Buch des Wortkünstlers Axel Hacke mit dem Titel "Nächte mit Bosch" hab ich amüsiert gelesen. Aus einer Rezension: 


Wer nachts alleine Zwiesprache mit seinem Kühlschrank halten muss, der kann mit zunehmender Leere desselben und steigendem Promillegehalt der eigenen Person nicht immer genau unterscheiden, was sich in der Phantasie oder in der Realität abspielte. Wie war das noch mit Onkel Oskar und seiner Buchstabiermaschine, die man nur mit Buchstaben füttern musste, und die dann Wörter in beliebig einstellbaren Sprachen ausspuckte? Oder Doktor Vau, dessen Leidenschaft dem Sammeln von winzigen Modellautos gilt, und der nach und nach alle Schränke und Schubladen damit füllt, sodass ihm kein Platz für die wirklich wichtigen Dinge bleibt. Auch das Paar, das abendlich im Bett sitzend so gekonnt aneinander vorbeiredet, als sei es aus dem wahren Leben gegriffen, wenn da nicht - ja, wenn da nicht was wäre? Der Leser lasse sich überraschen von dieser und den anderen Geschichten, die vorzugsweise zu später Stunde genossen eine wunderbare Abendlektüre abgeben.

Der Künstler Michael Sowa hat schon einige Bücher von Hacke illustriert. Ich finde seine Art zu malen einfach besonders ...

Essen in Engelthal

 Gestern mit Geli nochmal nach Engelthal. Gut gegessen im "Weissen Lamm". Reservierung war gut, da alles voll.

Wanderung nach Engelthal


 Gestern bei blauem Himmel noch vor dem Sturm eine Erkundungswanderung von Weiher nach Engelthal.

In Weiher gibt es von den Rummelsberger Anstalten das Haus Weiher mit vorzüglich renovierten Gebäuden.

Zuerst ging es auf einem Forstweg lange bergauf den Reschenberg hoch. Ich musste öfter pausieren, da ich keine Kondition mehr habe ... 

Dann ging es flott bergab zum Parkplatz der Frankenalb-Klinik, deren Altbau am Hang im Wald über dem Ort thront.

 Auf dem Weg dorthin kam man an mächtigen alten Eichen vorbei und um die Parkplätze der Klinik gibt es noch großflächige Hutanger mit Eichenbestand.

In Engelthal bin ich nicht im empfehlenswerten  "Weisse Lamm" eingekehrt, da die Mittagszeit vorbei war und ich Vesper dabei hatte.

Auf dem Mühlenweg ging es dann Richtung Henfenfeld und mit Navihilfe durch den Wald zurück nach Weiher. Auch da kommt man wieder an Hutangern vorbei. Nachdem man aus dem Wald rauskommt, findet man eine wunderbare Vesperbank mit Panoramasicht vom Hansgörgel bis Hohenstadt und weiter nach Pommelsbrunn und Happurg ... Einfach herrlich und ruhig ...

alte Eichen

Aussicht

Hutanger 

Klinik Engelthal

Vesperbank

Haus Weiher


Buch: Die Reise durch Franken

 Ich mag ja die Auftritte von Mathias Egersdörfer überhaupt nicht (als Leiter der Spurensicherung im Frankentatort mehr als peinlich ...). Er soll aber gut schreiben können. Deshalb hab ich mir zu Gemüte geführt: Die Reise durch Franken . Co-autor ist Jürgen Roth.

Klappentext von 2014: Die Franken, die "Freien" und "Kühnen", einst die Gründer des Heiligen Römischen Reiches und Frankreichs. Und heute? Jürgen Roth und Matthias Egersdörfer reisen kreuz und quer durch dieses Land, zu dem sie seit ihrer Geburt eine starke, von wechselnden Gefühlen begleitete Bindung haben. Mit genauem, liebevoll zynischem Blick suchen und besuchen sie Denkmäler und Bausünden, Wirtshäuser und Metzgereien, Waldschwimmbäder und andere verschwindende Orte der Kindheit. Zwischen Aschaffenburg und Hof, Coburg und Gunzenhausen entdecken sie Geschichte und Geschichten, Dialekte und Charaktere. Sie ergründen das Verhältnis der Franken zum Fußball, zu Oberbayern und Oberpfälzern. Und huldigen jenseits von Bratwürsten und Lebkuchen regionalen Spezialitäten wie Krautwickerla und Fleischküchla.

Aus einer RezensionDer Text ist ein Briefwechsel zwischen den beiden Autoren Matthias Egersdörfer und Jürgen Roth. Egersdörfer ist Kabarettist und Komiker, Roth ist Schriftsteller und promovierter Sprachwissenschaftler.

Der Briefwechsel beginnt an einem 18. Juni und beschreibt wechselseitig eine gemeinsame Reise durch die drei fränkischen Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken. Die Reise erfolgt mit Unterbrechungen in mehreren Etappen, der Briefwechsel endet knapp sieben Wochen später an einem 8. August. Vordergründig testen und erforschen die beiden Autoren fränkisches Bier, fränkische Wurst und fränkisches Brot. In Wirklichkeit erkunden sie Franken, seine Geschichte und Bewohner. Sie fahren von Ort zu Ort, essen und trinken in Gasthäusern, Metzgereien und Brauereien und unterhalten sich ausgiebig mit fränkischen Freunden und Bekannten. Sie wandeln auf historischen Spuren, erzählen von Hexenverfolgung, sozialistischer Arbeiterbewegung und der dunklen Nazizeit (inkl. den architektonischen Hinterlassenschaften). Egersdörfer und Roth erforschen Dialekte und Redewendungen, sie überschreiten diverse Bier/Wein-, Wurst- und andere kulinarische Grenzen. Es wird dabei nicht mit Einsichten, Meinungen und Kritik gespart, ganz im Gegenteil der sprichwörtliche fränkische (und teilweise durchaus nachvollziehbare) Selbsthass wird nicht nur thematisiert, sondern passagenweise in all seinen reichen Facetten und bis an den äußersten Rand der Cholerik ausgelebt. Des weiteren werden auch die typisch fränkischen Themen Desinteresse, Maulfaulheit, Unfreundlichkeit, Fremdenhass, Service-, Dienstleistungs- und Arbeitsverweigerung, sowie Konservativismus, Katholizismus, Protestantismus und blinde Obrigkeitshörigkeit verhandelt. Nebenbei wird auch das wahre fränkische Staatsgebiet abgesteckt, es erfolgen ethnische, charakterliche und geographische Abgrenzungen gegenüber den verhassten Nieder- und Oberbayern, gegen Hessen, Badenser, Schwaben und Thüringer. Natürlich spielt auch der abstiegserfahrene Club aus Nürnberg eine kleine Rolle, ebenso das ehemalige Zonenrandgebiet mit seiner Strukturschwäche, der schwindenden Bevölkerung und der kargen Natur.

Der Sprachstil ist durchgehend etwas gekünstelt und manieriert und wirkt wie aus einem Roman des 19. Jahrhunderts. Je weiter man beim Lesen voranschreitet, desto mehr gewöhnt man sich aber daran und desto besser passt der Stil irgendwann dann auch zum verhandelten Thema. Die Dialektpassagen sind in allen Details liebevoll und präzise transkribiert und werden dadurch fast unmittelbar hörbar. Klingt positiv

Eine andere Rezension entspricht eher meinem Eindruck: Leider handelt es sich bei den Briefen zu einem großen Teil um eine Aneinanderreihung von Zitaten aus anderen Büchern und die eigenen Betrachtungen der beiden Autoren beschränken sich auf - durchaus interessante und instruktive, aber leider etwas oberflächliche - Bier- und Wurstrezensionen. Wegen der Zitatereihungen wirkt das Buch nicht wie tatsächliche lebhafte Erinnerungen, sondern eher etwas leblos und spröde. Etwas mehr eigenes Werk der Autoren wäre aus meiner Sicht wünschenswert. "Die Reise durch Franken" würde ein recht dünnes Buch, wenn man alle Zitate und Nacherzählungen anderer Schriftstücke herauskürzen würde. In weiten Teilen behandelt "Die Reise durch Franken" auch die Rolle Frankens bzw. der Franken im Dritten Reich, was in der Tat ein wichtiges Kapitel fränkischer Geschichte ist. Für mein Befinden wird dieses Kapitel beleuchtet, ohne zu beschönigen, allerdings auch dies wieder in Form einer Zitatesammlung aus anderen Schriftstücken. Auch durch die Briefform werden die Reiseerinnerungen nicht sehr lebendig für mich als Leser. Es bleibt abstrakt, die Erinnerungen an Erinnerungen, die wenigen Stellen, an denen auch etwas persönliche Färbung einfließt, wirken regelrecht unpassend.

Beide Autoren fahren gerne alkoholisiert mit dem Auto .....

Kleiner Weg

 Schon seit einiger Zeit plagt mich am Ansatz der linken Achillesferse eine schmerzhafte Entzündung. Nach langer Ruhezeit (keine längeren Spaziergänge ...) hab ich mir ein paar neue Schuhe gekauft (gut gepolstert und kein Druck auf die Entzündung). Heute mal wieder ein längerer Spaziergang zum Einlaufen durch den Wiesengrund zur Altstadt. Schon öfter ist mir dort ein leerstehendes Geschäft aufgefallen:

 Lösung: Ehemalige Verkaufsstelle von Ro-Ma. Der nun verstorbene Unternehmer Max Mandelbaum war ein ehemaliger Nachbar in Unterfarrnbach. Und ich konnte erleben, dass er bis ins hohe Alter mit seinem Benz in die Firma fuhr...

In der Fischerstraße fällt auch dieses Gebäude auf:

Das Haus wurde vor 10 Jahren mit großem Aufwand saniert und ist ein Schmuckstück des Jugendstils.

Lohnend war dann auch der Gang durch die Pfarrgasse. Bei diesem Herbstlicht ein Genuss ...


Und das Beste: Das Schuhwerk hat sich bewährt .... Also weiter körperlich flanieren ...

Juli Zeh: Über Menschen

 Nach dem Roman "Unterleuten" hab ich jetzt gelesen "Über Menschen" . In der Sendung "Aspekte" heißt es: Eine Werbetexterin wird ihres Greta-Thunberg-hörigen Corona-Prepper-Freundes in Berlin überdrüssig und zieht in das fiktive brandenburgische Dorf Bracken. Nichtvorhandener Nahverkehr und die unvermeidliche Nachbarschaftshilfe im Dorf führen zu einer ungewollten Freundschaft mit dem Dorf-Nazi. Kann eine Linke einen Rechten aus seinem Weltbild rausquatschen? Und sollte sie das? Die nicht endende wollende Suche nach dem Sinn des Lebens erledigt sich spätestens, als sie Dorfnachbarn wie die alleinerziehende, Nachtschicht-arbeitende Mutter und die AfD wählenden, schwulen Blumenhändler kennenlernt. Die Dorfrealität trotzt Vorurteilen und Klischees, mit denen Juli Zeh gerne spielt.

In einem Interview mit der Autorin kann man folgendes erfahren: In „Über Menschen“ scheint der Umweltaktivismus der linksliberalen Städter*innen zum Lifestyle-Phänomen zu geraten, während die Dorfbewohner*innen mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben. Ist eine Annäherung beider Lebenswelten möglich? Natürlich, und zwar immer dann, wenn es nicht um Lebensstile geht oder darum, wer klüger, besser oder mehr im Recht ist, sondern wenn es um die Sache geht. Denn die Probleme, mit denen sich zum Beispiel Umwelt- und Klimapolitik beschäftigen, sind ja real. Sie gehen tatsächlich alle Menschen an, unabhängig von ihrem Lebensraum oder ihrer sozialen Schicht. Das sind Aufgaben über die wir uns verständigen können und die wir gemeinsam angehen können und müssen. Das ist möglich und es ist vor allem dringend notwendig. Umso wichtiger ist es, dass wir darauf achten, beim Gespräch über diese großen Herausforderungen sachlich zu bleiben und uns gegenseitig nicht in irgendwelche Ecken oder Schubladen zu stellen.

Einblick in Rezensionen hat man hier. Mir hat der Roman wieder gefallen, auch wegen seiner Corona-Aktualität.

Film: Werk ohne Autor

 Gestern hab ich mir das zweite Mal den Film "Werk ohne Autor" (hier Mediathek (nur eine Woche zu öffnen !)) angesehen ... Einfach stark. Zum Inhalt hab ich bei der Erstsendung schon was geschrieben. Auch über die im Film vorkommenden Künstler hab ich recherchiert: Richter, Beuys, Ücker und Polke .


Freilandmuseum Wackershofen

 Bei herrlichem Wetter Ausflug zum "Hohenloher Freilandmuseum" in Wackershofen. Bericht aus einem Blog ...

 

Schon vor dem Eingang begrüßt einen der ehemalige Bahnhof Kupferzell (jetzt ganz frisch renoviert).


Nach guter Mahlzeit im Roten Ochsen (Maultaschen ...) sind wir ohne Ziel etwas herumgewandert.


Neben den alten landwirtschaftlichen Anwesen (Wiki), gab es z.B. eine ehemalige Baracke des Reichsarbeitsdienstes mit einer Ausstellung über Zwangsarbeiter.


Interessant war auch eine Ausstellung über die Jenischen.


Nach Besuch der "Schwäbisch-Hällischen Schweine" ging es gemütlich über Landstraßen zurück. Kaum Verkehr und abwechslungsreiche Aussichten. Im Gegensatz zur Autobahn auf der sich auf der Hinfahrt LKW-Schlangen und drängelnde SUVs die Spuren teilten ...


Hier gibt es auf you tube einige Videos zum Museum ...